Erinnerung an ein Debakel Für Funkel spielt das 1:7 in Frankfurt keine Rolle mehr

Düsseldorf · Es war der Tag des Luka Jovic und ganz sicher nicht der von Fortuna Düsseldorf. 1:7 verlor sie in der vergangenen Saison in Frankfurt, und der Serbe traf fünfmal. Am Sonntag soll es die Revanche geben.

 Was für ein Ding: Luka Jovic (links) trifft gegen Marcin Kaminski (Mitte) und Adam Bodzek zum 2:0 für Frankfurt gegen Fortuna.

Was für ein Ding: Luka Jovic (links) trifft gegen Marcin Kaminski (Mitte) und Adam Bodzek zum 2:0 für Frankfurt gegen Fortuna.

Foto: dpa/Arne Dedert

Für Fortunas Fans war es ein absoluter Albtraum. Der 19. Oktober 2018 ging als wahrscheinlich einziger Spieltag in die Geschichte der vergangenen Bundesligasaison ein, an dem die Düsseldorfer die schlechten Erwartungen der Experten erfüllten: naiv, abwehr- und angriffsschwach, schlichtweg nicht bundesligareif. Unterm Strich stand eine 1:7-Niederlage bei Eintracht Frankfurt, das sich wie einige Male in der starken Spielzeit der Hessen in einen Fußballrausch gesteigert hatte.

Luka Jovic schreibt mit Fünferpack gegen Fortuna Düsseldorf Geschichte
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Frankfurts Jovic zerlegt Fortuna mit Fünferpack

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Foto: dpa/Arne Dedert

Am Sonntag um 18 Uhr stellt sich Fortuna erneut bei der Eintracht vor, und diesmal soll alles ganz anders laufen. „Spiele wie dieses 1:7 kommen alle Jubeljahre mal vor“, betont Fortunas Trainer Friedhelm Funkel. „Luka Jovic wird wahrscheinlich in seinem Leben keine fünf Tore in einem Spiel mehr schießen.“ Gegen die Düsseldorfer zumindest an diesem Sonntag nicht, so viel steht fest: Der junge Serbe wechselte im Sommer zum spanischen Rekordmeister Real Madrid, wo er aktuell jedoch nicht am französischen Platzhirsch Karim Benzema vorbeikommt und in der Regel die Bank drückt. Im Oktober 2018 drückte Jovic dagegen aufs Tempo, und seine Treffer waren teilweise atemberaubend schön. Vor allem sein 2:0 in der 27. Minute, als er den Ball per Seitfallzieher an Michael Rensing vorbei volley ins Netz drosch – das „Tor des Monats“ Oktober in der ARD-Sportschau.

„Wir hatten einen rabenschwarzen Tag als Mannschaft“, resümiert Funkel. „Am Sonntag ist es aber ein ganz anderes Spiel. Es stehen ganz andere Spieler auf dem Platz. Für uns ist das 1:7 absolute Vergangenheit, das wird gar nicht mehr erwähnt bei uns.“ Das gelte freilich ebenso für Partien, die im Vorjahr hervorragend gelaufen seien; Funkel lebt eben im Hier und Jetzt.

Viel wird am Sonntag davon abhängen, ob Fortunas Spieler mit der berüchtigten Frankfurter Atmosphäre zurechtkommen. „Es fühlt sich fantastisch an dort“, schwärmt Funkel, der nicht damit rechnet, dass das schwere Europa-League-Spiel vom Donnerstag gegen Racing Straßburg die Eintracht nennenswert schwächen wird. „Sie haben ja am Ende Erfolg gehabt und sind in die Gruppenphase eingezogen“, erklärt er. „Spätestens am Samstag sind sie alle wieder voll da, und gegen uns werden sie von Anfang an brennen.“ Zuversichtlich ist der Trainer für sein Team dennoch: „Ich hoffe mal, dass die Zuschauer gegen uns nicht ganz so laut werden.“ Anders ausgedrückt: Am Sonntag soll es für die Hessen nichts zu feiern geben.

Fortunas geplante Aufstellung: Steffen – Zimmermann, Ayhan, Hoffmann, Gießelmann – Bodzek, Morales – Pledl, Fink, Thommy – Hennings.

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