Wie ist die Karriere von Friedhelm Funkel verlaufen?
Friedhelm Funkel begann das Fußballspielen in seiner Geburtsstadt beim VfR Neuss. Als er zur Saison 1973/74 im Alter von 19 Jahren zum FC Bayer 05 Uerdingen wechselte, hatte er eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann abgeschlossen. Sein erstes Jahr unter dem Bayer-Kreuz absolvierte er in der damals noch zweitklassigen Regionalliga West, ehe der Verein in der darauffolgenden Saison in der neu geschaffenen zweiten Bundesliga Nord antrat. Dort erreichten die Uerdinger mit Platz 2 die Aufstiegsrunde und konnten sich darüber erfolgreich für die erste Bundesliga qualifizieren. Nach dem erstmaligen Bundesligaaufstieg musste Funkel mit seiner Mannschaft nur ein Jahr später allerdings wieder den Gang in die zweite Liga antreten. Der Wiederaufstieg mit Uerdingen gelang 1979.
Nach einer weiteren Saison in der Bundesliga wechselte der torgefährliche Mittelfeldspieler für eine Ablösesumme von 375.000 Euro zum damaligen Spitzenclub 1. FC Kaiserslautern. Für die Pfälzer absolvierte er in drei Jahren 66 Spiele und schoss dabei 24 Tore. Mit dem Club spielte er im oberen Drittel der Liga mit, außerdem erreichte er 1981 das DFB-Pokalfinale (1:3 gegen Eintracht Frankfurt) und 1982 das Halbfinale im UEFA-Cup.
Nach drei Jahren beim 1. FC Kaiserslautern kehrte Friedhelm Funkel im Alter von 29 Jahren zu Bayer Uerdingen zurück und erlebte damit die erfolgreichste Zeit des Vereins. Seinen größten Erfolg feierte er mit dem Gewinn des DFB-Pokals im Jahr 1985, als Uerdingen im Finale den FC Bayern München mit 2:1 besiegte. Die Saison 1985/86 gestaltete sich ebenfalls erfolgreich für Funkel und seinen Verein. In der Bundesliga erreichte man mit Rang 3 die beste Platzierung aller Zeiten, im Europapokal der Pokalsieger stießen die Uerdinger bis ins Halbfinale vor, nachdem in einem denkwürdigen Viertelfinale Dynamo Dresden besiegt worden war. Dessen Rückspiel ging als "Wunder von der Grotenburg" in die Geschichte ein, als Uerdingen nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel das Rückspiel am 19. März 1986 im heimischen Grotenburg-Stadion mit 7:3 gewann. Legendär wurde der Ausgang, weil Uerdingen zur Halbzeit noch 1:3 zurückgelegen hatte. Friedhelm Funkel gehörte damals zur Startelf, genauso wie sein Bruder Wolfgang Funkel, der mit vier Toren erheblichen Anteil an dem Sieg hatte. Das Halbfinale verlor Uerdingen dann gegen Atlético Madrid.
In knapp über 400 Spielen für Bayer Uerdingen erzielte Friedhelm Funkel 125 Tore. Im Sommer 1990 beendete er im Alter von 36 Jahren seine aktive Karriere. Zu einem Länderspiel in der A-Nationalmannschaft kam es für den langjährigen Bundesligaprofi nie. Lediglich für die B-Nationalmannschaft absolvierte er im Jahr 1981 vier Länderspiele für Deutschland und schoss ein Tor.
Nachdem Friedhelm Funkel noch in seinem letzten Jahr als aktiver Fußball-Profi nebenher seinen Jugendclub VfR Neuss in der Saison 1989/90 trainiert hatte, wurde er im Dezember 1990 zunächst Co-Trainer bei Bayer Uerdingen, ehe er in der laufenden Saison für die letzten beiden Spiele zum Cheftrainer befördert wurde. Als Tabellen-17. stieg der Club in die zweite Bundesliga ab, doch Funkel gelang 1992 der sofortige Wiederaufstieg. Dieses Kunststück gelang ihm nach dem direkten Abstieg 1993 in der Zweitliga-Saison 1993/94 erneut. Nach zwei Jahren in der Bundesliga stieg der mittlerweile in KFC Uerdingen umbenannte Club wieder in die Zweitklassigkeit ab, und nach 195 Spielen als Trainer von Uerdingen war für Friedhelm Funkel dort Schluss.
Noch zum Finale der Saison 1995/96 wurde Friedhelm Funkel vom MSV Duisburg als neuer Trainer verpflichtet. Nach acht Spielen ohne Sieg fürchtete der MSV, den Aufstieg in die Bundesliga zu verpassen, was Funkel erfolgreich verhindern konnte. Drei Jahre in Folge schaffte er mit dem MSV Duisburg den sicheren Klassenerhalt im Oberhaus. 1998 erreichte er zudem das DFB-Pokalfinale, das gegen Bayern München mit 1:2 verloren ging. Weil die Saison 1999/2000 deutlich schlechter verlief als die vorherigen, wurde Funkel am 24. Februar 2000, auf dem letzten Tabellenplatz rangierend, beurlaubt.
Im September 2000 übernahm Friedhelm Funkel den damals auf einem Abstiegsplatz stehenden FC Hansa Rostock. Ihm gelang drei Spieltage vor Schluss der Klassenerhalt. Nach einem schwachen Saisonstart wurde er im Dezember 2001 entlassen.
Nach nur kurzer Pause übernahm er im Februar 2002 den Trainerposten beim 1. FC Köln. Trotz einer Serie ohne Heimniederlage gelang der Klassenerhalt nicht. Mit einer ergebnisorientierten Spielweise führte Funkel den FC in der Saison 2002/03 sofort wieder zurück in die Bundesliga. Nach einem Fehlstart in die neue Bundesligasaison wurde er nach dem zehnten Spieltag entlassen.
Zur Saison 2004/05 übernahm Friedhelm Funkel erneut einen in die zweite Bundesliga abgestiegenen Traditionsverein: Mit Eintracht Frankfurt gelang ihm dank einer starken Rückrunde der sofortige Wiederaufstieg und anschließend der Klassenerhalt in der Bundesliga. Außerdem erreichte er 2006 mit Frankfurt zum zweiten Mal in seiner Trainerlaufbahn das DFB-Pokalfinale - und verlor erneut gegen Bayern München. Weil die Bayern als Deutscher Meister in der Champions League antraten, durfte Funkel als Finalist mit der Eintracht im UEFA-Cup spielen.
Die knapp fünf Jahre bei Eintracht Frankfurt stellen neben seiner Zeit bei Bayer Uerdingen seine längste Trainerstation dar. Nach einem unbefriedigenden Platz 13 in der Saison 2008/09 bat Funkel um die Auflösung seines noch ein Jahr laufenden Vertrags. Es folgten Engagements von eher kurzer Dauer bei Hertha BSC Berlin, VfL Bochum, Alemannia Aachen und TSV 1860 München. Mit dem Zweitligisten Bochum verlor er 2011 die Relegation gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach.
In die Erfolgsspur kehrte der Trainer Friedhelm Funkel ab März 2016 bei Fortuna Düsseldorf zurück. Er rettete den Verein vor dem Abstieg, und nach einer durchschnittlichen Saison 2016/17 gelang ihm mit Fortuna Düsseldorf als Meister der zweiten Bundesliga 2018 der sechste Bundesligaaufstieg seiner Trainerlaufbahn. In der Winterpause 2018/19 kam es zu einem internen Streit, weil der Verein mit Funkel erst nach Ende der Saison über eine Vertragsverlängerung verhandeln wollte, was dieser ablehnte. Auch auf öffentlichen Druck der Fans hin wurde im Januar 2019 die Einigung erzielt, dass sich Funkels Vertrag bei Klassenerhalt automatisch bis 2021 verlängert. Der Ligaverbleib wurde mit Platz 10 überraschend, aber auch souverän erreicht. Nach einer sportlichen Talfahrt in der darauffolgenden Saison wurde er im Januar 2020 als Trainer entlassen.
Mit seinem Abschied aus Düsseldorf hatte Friedhelm Funkel eigentlich auch seinen Abschied vom Trainerdasein verkündet. Im April 2021 kehrte er allerdings für wenige Wochen auf die Trainerbank und zum 1. FC Köln zurück: In den letzten sechs Meisterschaftsspielen der Saison 2020/21 rettete er den FC vor dem direkten Abstieg und sicherte in der Relegation gegen Holstein Kiel nach einer 0:1-Heimniederlage mit einem 5:1-Sieg im Rückspiel den Klassenerhalt.
Das ist Friedhelm Funkel