Nach 3:1-Erfolg gegen Dänemark U21 feiert EM-Auftaktsieg mit Poolparty

Udine · Beim 3:1 gegen Dänemark braucht die deutsche U21 etwas Anlaufzeit, überzeugt dann aber zum EM-Start. Für den Mann gibt es von Bundestrainer Stefan Kuntz ein Extra-Lob. Gefeiert wird anschließend im Pool.

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Foto: dpa/CŽzaro De Luca

Ihren perfekten Start in die EM feierten die deutschen U21-Fußballer um Tor-Debütant Marco Richter mit einer nächtlichen Poolparty. Nationaltrainer Stefan Kuntz gab seinen Jungs nach dem überzeugenden 3:1 (1:0) gegen Dänemark das Go fürs nächtliche Bad - selbst mit ins kühle Nass springen wollte er aber nicht. „Meistens ist der Trainer die Spaßbremse dabei“, sagte er schmunzelnd. „Bei den Temperaturen haben sie es verdient, dass man sie mal in Ruhe lässt.“ Der Sieg bedeutete für den DFB-Nachwuchs auch den ersten wichtigen Schritt in Richtung Titelverteidigung und Olympia-Qualifikation.

Vor allem einer hatte sich nach dem Auftakterfolg am Montagabend in Udine die Belohnung im Pool redlich verdient: Marco Richter vom FC Augsburg entschied die Partie mit seinem beiden Treffern (28./52. Minute). Das dritte Tor durch Luca Waldschmidt (65.) bereitete er vor. „Natürlich war ich sehr glücklich über die Tore. Ganz glauben konnte ich es auch nicht, es waren meine ersten EM-Spiele“, sagte der 21-Jährige fast etwas schüchtern vor den vielen Mikrofonen.

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Foto: dpa/Thomas Boecker

Im fünften Länderspiel waren es die ersten Tore für Richter, der bis zur U20 in keiner DFB-Juniorenmannschaft gespielt hatte. „Marco hat sich diesen Startplatz verdient“, lobte Kuntz seinen Matchwinner. „Er hat gezeigt, dass er in die erste Elf reingehört.“ Richter spielte für Hoffenheims Nadiem Amiri, der nach einer Verletzungspause noch nicht bei 100 Prozent ist. „Ich habe heute Morgen erfahren, dass ich spiele. Das war eine geile Überraschung“, berichtete Richter.

Kuntz lobt Richters „Bolzplatz-Mentalität“

Kuntz lobte vor allem die „Bolzplatz-Mentalität“ seines Doppeltorschützen. „Bei Marco ist das Intuitive extrem ausgeprägt“, sagte Kuntz. Vor der Begegnung hatte Kuntz daher genau diese Mentalität von seinem Angreifer eingefordert. Denn: „Ich hatte den Gedanken: Wenn man ihn darin bestärkt, könnte es klappen“, sagte Kuntz. Der Bundestrainer erklärte nach der Begegnung, mehreren Spielern bis zu einem gewissen Grad freie Hand auf dem Platz zu lassen. "Bolzplatz-Mentalität heißt für mich: Du kommst nach Hause, die Mutter sagt, du sollst was essen, das machst du widerwillig und schnell. Dann sagst du der Mutter noch schnell, dass du die Hausaufgaben heute Abend machst. Du hast den Ball unter dem Arm, machst einen leichten Sprint zum Bolzplatz, und freust dich, dass deine Kumpels da sind. Und dann spielst du einfach Fußball, wie es dir gefällt, weil du einfach Spaß daran hast und dieses Spiel liebst", sagte er.

Trotz aller Euphorie war der EM-Auftakt des Titelverteidigers aber vor allem in der Anfangsphase noch ausbaufähig. „Man hat den Spielern angemerkt, dass die Frische für 90 Minuten noch nicht so vorhanden war“, gab Kuntz zu. „Mit einem Sieg im Rücken läuft es sich jetzt leichter.“

Mit seinen zwei Toren hat Richter den deutschen Nachwuchs-Fußballern zu einer optimalen Ausgangsposition im Kampf um den Halbfinal-Einzug verholfen. Am Donnerstag geht es im zweiten Vorrunden-Spiel gegen Serbien, das zum Auftakt 0:2 gegen Österreich verlor. Kapitän Jonathan Tah versprach: „Wir können alle noch eine Schippe drauflegen, das werden wir im nächsten Spiel machen.“

(dpa/old)
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