Spatenstich für Gedenkstätte Schwelgen in Bökelberg-Erinnerung

Mönchengladbach · Am 2. Dezember soll die Gedenkstätte für das frühere Borussen-Stadion fertig sein.

 Erster Spatenstich für die Gedenkstätte: Frank Kindervatter, Anna Ziegler, Hans Wilhelm Reiners, Rolf Königs, Hartmut Wnuck, Oliver Hoelkermann beim Spatenstich.

Erster Spatenstich für die Gedenkstätte: Frank Kindervatter, Anna Ziegler, Hans Wilhelm Reiners, Rolf Königs, Hartmut Wnuck, Oliver Hoelkermann beim Spatenstich.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Für Rainer Bonhof war der Bökelberg schlichtweg „meine sportliche Heimat“. Bonhof gehörte einst zur legendären Fohlenelf Borussias und war später auch Trainer der Gladbacher. Er hatte im altehrwürdigen, seit 2006 aber verschwundenen Stadion an der Bökelstraße „tolle Erlebnisse“ und findet es von daher „absolut gerechtfertigt“, dass es bald eine Gedenkstätte für den Bökelberg gibt. Sie wird dort sein, wo früher die Einfahrt zum Innenhof des Bökelbergs war. Am Dienstag war der symbolische Spatenstich, am 2. Dezember soll der Ort, der bestenfalls zum Pilgerort für die Gladbach-Fans wird, eröffnet werden.

Rund 200.000 Euro wird die Gedenkstätte kosten. „Der Bökelberg ist uns das wert“, sagte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Die Sparkasse, die NEW,  die Mags und Borussias Ausrüster Puma sind als Sponsoren dabei. Kurios: Der Bau der Gedenkstätte, die von den Freimeistern aus Mönchengladbach entworfen wurde, wird somit doppelt so teuer sein wie vor 65 Jahren das gesamte, vier Hektar große Stadion-Areal im Original. Borussia verkaufte seine Heimspielstätte für 208.000 Mark an die Stadt.

Der Bökelberg, der von 1919 bis 2004 die Heimat der Borussen war, war und ist eine der legendären Arenen des deutschen Fußballs. „Hier sind unsere Fans erwachsen geworden, sie haben hier Freunde fürs Leben gefunden, manchmal auch die Liebe ihres Leben. Sie haben hier gelacht, geweint, gelitten und gefeiert“, sagte Borussias Präsident Rolf Königs.

Es sei gerade für die jüngeren Fans, die die großen 1970er Jahre nicht erlebt oder sogar den Bökelberg ganz verpasst haben aufgrund der späten Geburt, wichtig, eine solche Gedenkstätte zu haben, „um nicht zu vergessen, woher wir kommen und wo unsere Wurzeln sind“, sagte Königs. Die steilen Tribünen des Bökelbergs, dem der RP-Redakteur W.A. Hurtmanns seinen Namen gegeben hat, werden nachempfunden, zudem einer der Flutlichtmasten, die typisch waren für den Bökelberg, und es wird eine Kunstrasenfläche geben.

Es wird eine Gedenkstätte nicht nur zum Schauen sein, sondern zum erleben. Auf den Stufen sitzen und in seinen persönlichen Erinnerungen schwelgen – in etwa so kann es sein, wenn der Mini-Bökelberg auf den rund 500 Quadratmetern, die jetzt noch eine Freifläche sind, fertig ist. „Die Idee für dieses Denkmal gibt es schon sehr lange. Als der Bebauungsplan für den Bökelberg gemacht wurde, wurde diese Ecke schon für ein Denkmal vorgesehen“, sagte Reiners.

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