Auf dem Radar Wie Werders Rashica Borussia helfen könnte
Analyse | Mönchengladbach · In der Serie „Auf dem Radar“ schauen wir auf Spieler, die zum Kandidaten für Borussia werden könnten. Heute: Werder Bremens Außenstürmer Milot Rashica. Auch wenn er zuletzt schwächelte, hat er Stärken, die Gladbach weiterhelfen könnten.
Der Spieler
Wenn man so will hat Milot Rashica seine Visitenkarte abgegeben bei Borussia. Und zwar in dem Moment, in dem er am Samstag losrannte im Bremer Weserstadion und der Gladbacher Defensive enteilte, um den Ball dann zum 1:4-Zwischenstand ins Tor zu schießen, ganz freudlos, genau so halt, wie es ein Stürmer tun muss: Yann Sommer wurde verladen und fertig. Manager Max Eberl wird das Gegentor nicht gefallen haben, vielleicht aber der Spieler, der es erzielte: Rashica.
Darum würde es passen
Dass ein Spieler von Rashicas Art auf dem Radar der Borussen ist, ist anzunehmen. Denn vorne ist zwar viel Spielkultur vorhanden, doch richtig viel außergewöhnlichen Speed gibt es nicht. Marcus Thuram ist aktuell der einzige echte Mann mit Turbo-Qualitäten. Rashica würde da ein Mehr einbringen. Wer sich die Videos von Rashica anschaut, sieht aber auch, dass er absolut in der Lage ist, das Borussen-Tiki-Taka zu spielen: Er hat das Zeug zum Kombinieren.
Einer wie Rashica könnte in Adi Hütters Version von Borussia einer wie Filip Kostic in Frankfurt sein, ein Dampfmacher auf dem Flügel, der Vorlagengeben ebenso ist wie Torschütze wie jetzt gegen Gladbach. Dass er im Bremer Abwärtsstrudel mitgerissen wurde, ist ihm nicht allein anzukreiden, er dürfte aber auch jung genug sein, nochmal eine guten Schritt nach vorn zu machen. Dass Hütter auch und gerade mit etwas nicht-konformistischen Charakteren umgehen kann, hat sich in Frankfurt gezeigt. Darum würde es passen mit Gladbach und Rashica.
Ist die Personalie realistisch?
Dass Rashica zu dem Tafelsilber gehört, das werden Bremen veräußern wird, um die finanzielle Krise in den Griff zu kriegen, ist logisch, er ist der teuerste Spieler im Werder-Kader.
Als 2020 über Rashicas Verkauf spekuliert wurde, war von einer Ausstiegsklausel die Rede, die auf 38 Millionen Euro beziffert wurde, im Abstiegsfall aber auf 15 Millionen sinken sollte. Dies bestätigte der „Kicker“ nun nochmal. Es war indes auch spekuliert, Rashica sei möglicherweise in diesem Sommer für unter zehn Millionen Euro zu haben.
Borussias Manager Max Eberl hat zwar zunächst mal klargestellt, dass im Sommer generell nicht viel Geld zum Investieren da ist, es sei denn es gibt Abgänge, die Geld in die Kasse spielen. Möglich, dass ein Stürmer den Kaderplatz freimacht, den Rashica dann besetzen könnte: Alassane Plea. Dass ein Team wie Gladbach für den Bremer ein guter nächster Schritt wäre, darf man annehmen. Mit dem Erlös eines Plea-Transfer wäre Rashica wohl zu finanzieren.
Das Problem dürfte sein, dass die Konkurrenz bei Rashica groß ist. Mit Bayer Leverkusen war er vergangene schon einig, der Wechsel kam aber kurzfristig nicht zustande, auch mit RB Leipzig wurde Rashica in Verbindung gebracht, zuletzt auch West Ham United, Brighton, Wolverhampton dem und Aston Villa, das bereit sein soll, 14 Millionen Pfund für Rashica zu zahlen.