Ausgleichstreffer gegen den FC Bayern Felix Götze widmet Tor seinem Bruder Mario

Augsburg · Der FC Bayern musste sich im Heimspiel gegen den FC Augsburg mit einem 1:1 begnügen. Den Ausgleichstreffer für die Gäste erzielte Felix Götze. Im großen Triumph dachte der Torschütze an seinen Bruder Mario.

Felix Götze trifft mit der Brust gegen den FC Bayern München
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Felix Götze trifft mit der Brust gegen den FC Bayern

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Foto: REUTERS/ANDREAS GEBERT

Der erste Anruf von Felix Götze galt seinem derzeit frustrierten großen Bruder Mario. "Ich wäre nicht hier ohne ihn, ohne seine Tipps. Das Tor ist für ihn", sagte der kleine Götze. Mario selbst gehörte nach dem überraschenden 1:1 (0:1) des FC Augsburg bei Bayern München per SMS zu den ersten Gratulanten von Felix, der mit seinem ersten Bundesligator den deutschen Rekordmeister geärgert und einen Startrekord von Bayern-Trainer Niko Kovac verhindert hatte.

Während die Münchner vor dem Spitzenspiel am Freitag (20.30 Uhr/Eurosport-Player) bei Hertha BSC ungewohnten Frust schoben, hätte die Welt von Felix Götze schöner nicht sein können. "Das ist ein Traum. Ich könnte nicht glücklicher sein", sagte der 20-Jährige, bevor er mit einem Dauergrinsen kurz vor Mitternacht die Allianz Arena verließ.

Götze hatte in seinem erst zweiten Bundesliga-Kurzeinsatz für den FCA in der 87. Minute die Führung der Bayern durch Arjen Robben (48.) nach einem schweren und ungewohnten Patzer von Manuel Neuer ("Da sieht man immer schlecht aus") ausgeglichen. Mit der Brust drückte er den Ball über die Linie - und steckte danach in einem "kleinen Dilemma", wie er einräumte: "Normalerweise will man nach seinem ersten Tor ausrasten. Aber durch den FC Bayern bin ich erst soweit gekommen." Deshalb fiel der Jubel halbwegs dezent aus.

Dennoch: Die Euphorie nicht nur bei Götze war groß. "Ich glaube, ich habe nach dem Spiel noch nie einen Spieler gesehen, der so einen roten Kopf hatte, weil er gar nicht mehr wusste, wohin mit seinen Gedanken. Mich freut es extrem für ihn, er muss jetzt erst mal runterkommen, schlafen wird er nicht allzu viel", sagte FCA-Trainer Manuel Baum.

Die Frotzeleien mit dem roten Kopf nahm Götze locker hin. Er habe nach sportlichen Anstrengungen immer einen roten Kopf, erzählte er, "ich wurde früher deshalb auch Tomate oder Ampel gerufen".

Wahrscheinlich hätte Götze erst recht einen roten Kopf bekommen, hätte er das Lob der Bayern-Stars gehört. "Ich kann mich ja jetzt nicht für sein Tor freuen", sagte Neuer mit einem Schmunzeln, "aber er ist ein sehr positiver Spieler, sehr fokussiert, mit einer tollen Einstellung." Joshua Kimmich lobte den früheren Münchner, der letzte Saison mit den Profis trainierte, als "sehr intelligenten Jungen. Er wird seinen Weg machen".

Ansonsten war der Tenor der Münchner Aussagen nicht ganz so erfreulich. "Wir hatten viele Chancen, aber uns hat die Coolness gefehlt", monierte Neuer. Leon Goretzka sprach von einem "Weckruf zur richtigen Zeit".

Allzu lange wollten sich die Bayern aber nicht mit dem unnötigen Ausrutscher aufhalten, "es geht gefühlt ja schon in einer halben Stunde weiter", sagte Thomas Müller mit Blick auf das Berlin-Spiel am Freitag. Das 1:1 tue "weh, darf uns aber nicht aus der Bahn werfen. Wir müssen die Kräfte wieder bündeln und drei Punkte holen".

Kovac, der den achten Pflichtspielsieg nacheinander und damit den Startrekord von Carlo Ancelotti verpasste, wird gegen die Hertha mit Sicherheit wieder rotieren. Gegen den FCA hatte er mit seinen Entscheidungen - etwa Sandro Wagner für Robert Lewandowski oder Goretzka für David Alaba als Linksverteidiger - erstmals kein allzu glückliches Händchen.

(old/sid)
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