Während der Corona-Krise So halten sich die Profis der Werkself fit

Leverkusen · Mit einem Mix aus Aufwärm-, Stabilisations-, Kräftigungs- und Laufübungen will Bayer 04 das Fitnesslevel seiner Profis aufrechterhalten. Das Mannschaftstraining kann so aber nicht ersetzt werden, sagt Leverkusens Athletik-Trainer Schahriar Bigdeli.

 Bayers Athletik-Coach Schahriar Bigdeli beim Training mit Sven Bender in der Sommervorbereitung.

Bayers Athletik-Coach Schahriar Bigdeli beim Training mit Sven Bender in der Sommervorbereitung.

Foto: KS Media

Die rasanten Entwicklungen rund um das Corona-Virus machen langfristige Planungen nahezu unmöglich. Das gilt freilich auch für die Trainingsgestaltung beim Werksklub. Aktuell hoffen Coach Peter Bosz und sein Team darauf, kommende Woche Mittwoch, 1. April, wieder ins Teamtraining einsteigen zu können – auch wenn das nach den jüngsten Erlassen der NRW-Regierung freilich schwierig werden dürfte. Für den Fall, dass die Zwangspause länger dauert, sieht sich Bayer dennoch gut gerüstet. „Wir haben auch für die Zeit danach bereits individuelle Trainingspläne erarbeitet. Die Spieler sind bestmöglich versorgt“, sagt Leverkusens Athletik-Trainer Schahriar Bigdeli.

Der 39-Jährige ist seit 2011 für die Profis des Werksklubs zuständig. In enger Abstimmung mit Cheftrainer Peter Bosz und Terry Peters verantwortet der ehemalige Weltklasse-Weitspringer die athletischen und konditionellen Voraussetzungen der Bayer-Spieler. Da derzeit kein Mannschaftstraining stattfinden kann und sich die Spieler auf weiterhin unbestimmte Zeit alleine fit halten müssen, betont Bigdeli: „Das kann zu der schwierigsten Aufgabe werden, die ich bei Bayer Leverkusen je hatte.“

Beim letzten gemeinsamen Treffen der Werkself vergangene Woche Mittwoch haben die Profis bereits erste individuelle Trainingspläne erhalten. Zudem hat in den vergangenen Tagen auch jeder Spieler ein eigenes Laufband nach Hause geliefert bekommen. So könnten die Spieler zur Not – und im Fall einer Quarantäne – den Trainingsplan in den eigenen vier Wänden absolvieren. Das rund 50-minütige Training, das die Spieler derzeit täglich absolvieren, besteht aus einem Aufwärm-, Stabilisations-, Kräftigungs- und Laufprogramm. Hinzu kommen Beweglichkeitsübungungen. Bigdeli zufolge sei das Ziel, die Fitness der Spieler bestmöglich zu erhalten.

Das reguläre Mannschaftstraining können diese Maßnahmen auf Dauer aber nicht ersetzen. „Ausdauer und Stabilität bekommt man durch Übungen sehr gut in den Griff, aber Explosivkraft und Schnelligkeit lassen sich am besten mit der Mannschaft trainieren“, sagt Bigdeli. Überprüft werde das Heim-Training der Profis mithilfe von GPS-Sendern und einer Weste, die die Herzfrequenz misst. „Darüber können wir alle Intensitäten nachvollziehen.“ Weder die Trainingspläne noch die technischen Hilfen seien für die Profis etwas Neues, betont Bayers Athletik-Trainer. „Die Spieler kennen das aus den täglichen Trainingseinheiten und aus der Sommer- und Wintervorbereitung.“

Den Spagat hinzubekommen, die Fitness des Teams aufrechtzuerhalten, ohne zu wissen, wie lange der Spielbetrieb noch pausieren wird, ist eine Herausforderung, der sich derzeit alle Bundesligisten stellen müssen. So kommt natürlich auch den Athletik-Trainern der Klubs eine besondere Bedeutung zu. „Wenn es so bleibt, dann haben wir natürlich einen großen Einfluss auf den Fitnesszustand der Spieler“, sagt Bigdeli.

Zwei Wochen lässt sich die Fitness der Spieler konservieren. Doch sollte der Ball länger ruhen, wovon derzeit auszugehen ist, werden sich die Klubs etwas einfallen lassen müssen – nicht nur Bigdeli und Bayer.

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