Coronakrise Eishockey-WM vor Absage - Telefonkonferenz am Dienstag

Köln · Die Eishockey-WM in der Schweiz steht wegen der Corona-Pandemie vor der Absage, am Dienstag entscheidet der Weltverband IIHF über sein weiteres Vorgehen.

 DEB-Präsident Franz Reindl.

DEB-Präsident Franz Reindl.

Foto: dpa/Tobias Hase

In einer Telefonkonferenz ab 15.00 Uhr soll im IIHF-Council, in dem auch Präsident Franz Reindl vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) sitzt, vor allem über das Wie und Wann der Absage gesprochen werden.

Dass erstmals seit 1946 die jährliche Weltmeisterschaft nicht ausgetragen wird, ist weitgehend unstrittig. "Mit der aktuellen Faktenlage ist es kaum vorstellbar, dass die WM durchgeführt wird. Wir haben eine Verantwortung gegenüber den Menschen im Land", sagte IIHF-Präsident Rene Fasel dem Schweizer Fernsehsender SRF.

"Die Sachlage sieht ja jeder. Es wird daher eher schlechter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die zuständigen Schweizer Behörden aus aktueller Sicht eine WM im Lande durchführen lassen", sagte Reindl dem SID: "Andernfalls müssen wir entscheiden: Sagt man ab? Wie sagt man ab? Wann sagt man ab? Wir haben noch ein paar Tage Zeit, aber bis Ende der Woche müsste man schon Bescheid wissen. Wir müssen das ordentlich machen und den Veranstalter, die Behörden, die Teilnehmer, Sponsoren und Partner einbeziehen."

Am vergangenen Freitag hatte der Schweizer Bundesrat die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verschärft und das Verbot von Großveranstaltungen bis zum 30. April verlängert. Die Schweizer Nationalliga hatte am Donnerstag ihre Saison vor dem Play-off-Start abgebrochen. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hatte diesen Schritt bereits am vergangenen Dienstag vollzogen.

Das WM-Turnier, das vom 8. bis 24. Mai in Zürich und Lausanne ausgetragen werden soll, ist mit einem Budget von mehr als 30 Millionen Euro veranschlagt. Es wurden bereits mehr als 300.000 Eintrittskarten verkauft. Ob die WM um ein Jahr verschoben werden kann, ist fraglich.

Die Turniere sind bereits bis 2025 vergeben. Weißrussland gemeinsam mit Lettland (2021), Finnland (2022), Russland (2023), Tschechien (2024) und Schweden gemeinsam mit Dänemark (2025) sind die nächsten Ausrichter.

(ako/sid)
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