Dritter Heimsieg der Saison Pinguine: Fan-Marsch zum Schützenfest

Krefeld · Nach der eindrucksvollen Demo der KEV-Fans vor dem Heimspiel gegen Augsburg setzte auch die Mannschaft auf dem Eis mit einem 7:4-Sieg über die Panther vor 4635 Zuschauern erneut ein Zeichen für den Erhalt des DEL-Standortes.

 Kurz vor Beginn der Demo stellten sich die ehemaligen KEV-Spieler Earl Spry, Christian Ehrhoff, Uwe Fabig, Karel Lang und Thomas Mirwa (alle v.re.) an die Spitze der Fans. Auch der Unternehmer Gerald Wagener (ganz links) dokumentierte mit seinem Erscheinen sein Herz für das Krefelder Eishockey.

Kurz vor Beginn der Demo stellten sich die ehemaligen KEV-Spieler Earl Spry, Christian Ehrhoff, Uwe Fabig, Karel Lang und Thomas Mirwa (alle v.re.) an die Spitze der Fans. Auch der Unternehmer Gerald Wagener (ganz links) dokumentierte mit seinem Erscheinen sein Herz für das Krefelder Eishockey.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Der 17. November 2019 ist für das Krefelder Eishockey ein geschichtsträchtiger Tag. Zum ersten Mal seit Bestehen der Deutschen Eishockey-Liga demonstrierten die Anhänger des KEV vor dem Heimspiel gegen Augsburg mit einem Fan-Marsch für den Erhalt des DEL-Standortes Krefeld. Anschließend erlebten sie in der Yayla-Arena ein Schützenfest, bei dem sich gleich sieben Spieler der Pinguine in die Torschützenliste eintrugen. Dazu absolvierte Kai Hospelt sein 900. DEL-Spiel Bereits nach Hälfte des Duells gegen die Augsburger Panther hatten die Hausherren bei ihrem 7:4-Erfolg das halbe Dutzend vollgemacht, was in ihrer Liga-Statistik jetzt als herausragender Wert zu Buche steht. Nach diesem deutlichen Zeichen von Fans und Mannschaft, dass Krefeld in der DEL bleiben muss, warten nun alle gespannt auf den Dienstag, wenn sich die Gesellschafter der KEV Pinguine Eishockey GmbH treffen werden und über die Zukunft entscheiden wollen und müssen. Was passiert, ist schwer zu sagen. Auch am Sonntag brodelte im Stadion wieder die Gerüchteküche. Jetzt soll KFC-Chef Mikhail Ponomarev auch die Anteile von Wolfgang Schulz übernehmen wollen. Da dürfte der Aufsichtsratsvorsitzende aber sicher nicht mitspielen.

Das erste Drittel des neunten Saison-Heimspiels begann praktisch schon um 14 Uhr auf dem Rathausplatz. Dort trafen sich rund 700 Fans für den angekündigten Fan-Marsch zur Yayla-Arena. Im Mittelpunkt standen einige KEV-Legenden, darunter auch Ex-NHL-Star Christian Ehrhoff, der ein Trikot von Meister-Pinguin Darryl Shannon trug, der in jungen Jahren sein Vorbild war. Auch Ehrenkapitän Uwe Fabig, „Hexer“ Karel Lang, Earl Spry und Thomas Mirwa waren gekommen. Dazu gesellte noch Unternehmer Gerald Wagener und Frank Tichelkamp von der Brauerei Königshof. Die KEV-Fans freuten sich riesig über diese prominente Unterstützung. Um 14.30 Uhr setzte sich der Fan-Marsch mit den Rufen „Krefeld muss bleiben“ in Bewegung. Es waren knapp über 1000 Leute dabei“, sagte der Fan-Beauftragte Frank Wimmers nach der Demo. Die Polizei sprach hinterher von 700 Teilnehmern.

An dieses deutliche Zeichen für den Erhalt des DEL-Standortes Krefeld knüpften dann die Pinguine auf dem Eis überaus eindrucksvoll an. Nach sieben Minuten hatte es bereits drei Mal in der Augsburger Puppenkiste gerappelt. Die Krefelder Fans gerieten angesichts dieses Torhungers durch Laurin Braun (5.), Jacob Lagacé (5.) und Alex Trivellato (7.) aus dem Häuschen. Für Gäste-Torwart Keller war der Arbeitstag da schon zu Ende. Für ihn kam die Nummer 1 Roy. Der konnte sein Gehäuse aber auch nur fünf Minuten sauber halten, dann lenkte Justin Hodgman einen Schuss von Grant Besse unhaltbar in die Maschen. Und nicht mal zwei Minuten später erzielte Phillip Bruggisser mit einem „Hammer“ das 5:0. „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen“, schallte es von den Rängen.

Die Augsburger, die sich am Dienstag in der Champions Hockey League 2:2 vom Schweizer Club EHC Biel getrennt hatten und mit einem Heimsieg gegen Mannheim im Rücken angereist waren, wirkten bis zur ersten Pause recht müde. Danach setzten die Panther eine erste Duftmarke und erzielten ihren ersten Treffer. Allerdings stellte Vinny Saponari nur 24 Sekunden später den alten Abstand wieder her. Bis zur zweiten Pause plätscherte das Match ein wenig vor sich hin. Nur ein Faustkampf zwischen Travis Ewanyk und Mitch Callahan sorgte für Unterhaltung (29.).

 Pinguine-Stürmer Jakob Lagacé kommt immer besser in Fahrt und erzielte gegen Augsburg den Treffer zum 2:0.

Pinguine-Stürmer Jakob Lagacé kommt immer besser in Fahrt und erzielte gegen Augsburg den Treffer zum 2:0.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Angesichts des klaren Vorsprungs ließen die Pinguine die Zügel etwas schleifen und mussten zu Beginn des Schlussdrittels den dritten Treffer hinnehmen. Sie selbst hatten sich nach ihrem sechsten Treffer keine klare Torchance mehr herausspielen können. Es drohte noch einmal spannend zu werden, als Chad Costello auf die Strafbank musste. Doch Torwart Jussi Rynnäs bewahrte sein Team vor dem vierten Gegentreffer. Acht Minuten vor dem Ende war es Daniel Pietta, der mal wieder eine Torchance für die Pinguine auf dem Schläger hatte, doch Torwart Roy stoppte den Puck auf dem Weg über die Linie. Die Gäste steckten weiterhin nicht auf und erzielten in der vorletzten Minute Treffer Nummer vier. Ihr Trainer nahm dann sofort Torwart Roy vom Eis. Statt des Anschlusstreffers ließ Costello zum Schluss die KEV-Fans mit seinem Schuss in die leere Augsburger Kiste noch einmal jubeln.

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