Nachwuchsarbeit auf dem Prüfstand Roos hofft auf die Elefantenrunde

Krefeld · Der Sportdirektor der Krefeld Pinguine war am Montag bei der Ligatagung, wo auch die Nachwuchsförderung ein Thema war. Es soll ein Gespräch zwischen Vertretern der DEL, DEL2 und den Oberligen geben.

 Die Nachwuchsarbeit im deutschen Eishockey soll mit dem DEB-Konzept „Powerplay 2026“ intensiviert werden.

Die Nachwuchsarbeit im deutschen Eishockey soll mit dem DEB-Konzept „Powerplay 2026“ intensiviert werden.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Das Motto „Jugend trainiert für Olympia“ passte prima zur 30. Auflage des Deutschland Cups. In allen vier Teams standen viele Spieler, die zum ersten Mal bei den Erwachsenen das Trikot ihrer Nationalmannschaft trugen. Am Rande dieses Vierländer-Turniers in Krefeld wurde über die Reduzierung der Ausländerkontingents in der Deutschen Eishockey-Liga diskutiert. Bis zur Saison 2021/22 soll es bei elf Ausländerlizenzen bleiben, von denen neun eingesetzt werden können.

Am Montag trafen sich die Sportlichen Leiter der 14 DEL-Clubs in Düsseldorf. Das Meeting war lange geplant. DEB-Sportdirektor Stefan Schaidnagel war zu Gast, der am Rande des Deutschland Cubs gefordert hatte, die Reduzierung des Ausländerkontingens schon ab der kommenden Saison ins Auge zu fassen. Nur so sei das Nachwuchskonzept „Powerplay 2026“ des DEB optimal umzusetzen. „Der DEB muss sich ja auch an Absprachen halten. Damals waren Stefan Schaidnagel und Marco Sturm dabei, als wir den Plan für die Ausländer und die U23-Regelung festgelegt haben. Wir hatten dann in diesem August eine Sportleiter-Sitzung, wo dieses Thema und die U23-Regelung diskutiert wurden.“ Kein Verständnis zeigt Roos dafür, dass die DEL-Clubs vom Verband aufgefordert wurden, die U20-Liga zu stärken und die besten Spieler in dieser zu lassen: „Dann sitzt aber Stefan Schaidnagel mit am Tisch, als die DEL2 ihre U21-Förderregelung beschließt. Das heißt, wir sollen unsere Spieler in der DNL lassen und die DEL2-Vereine nimmt sie raus. Wir verlieren diese Spieler dadurch.“ Paradox sei bei dieser Förderregelung, wenn diese Spieler nach einem Jahr die DEL2 verlassen möchten, sei eine Art Mini-Ablöse fällig, die die Berater dann von den DEL-Clubs haben wollen: „Es ist lächerlich, wenn zum Beispiel die Kölner Haie Spieler zehn oder zwölf Jahre ausbilden und keinen Profivertrag geben, weil der noch DNL spielen soll, dann holt sich Bad Nauheim die Spieler mit einem zweijährigen Fördervertrag und wenn die Kölner sie dann nach einem Jahr wieder zurückholen will, sollen sie dafür noch eine Ausbildungsentschädigung bezahlen.“

Roos erklärte weiter, dass Schaidnagel im August aufgefordert worden war, alle an einen Tisch zu holen: „Wir müssen mit DEL, DEL2, Oberliga und DEB gemeinsam nach einer Lösung suchen, die für alle funktioniert und dann entscheiden. Jeder wurschtelt vor sich hin, so schießen wir uns gegenseitig ins Knie.“ Dieser Termin habe noch nicht stattgefunden: „Es gibt nicht mal eine Einladung. Darum gab es für uns am Montag auch nichts zu entscheiden. Es macht keinen Sinn, dass wir Entscheidungen treffen, die von anderer Seite dann torpediert werden.“ Am Montag habe man den DEB gebeten, eine Empfehlung auszusprechen, was er für die Entwicklung der jungen Spieler am sinnvollsten hält, falls es nicht möglich ist, sich zu einer Elefantenrunde mit den drei Ligen zu treffen: „Über diesen Vorschlag werden wir uns dann austauschen und versuchen, das Bestmögliche hinzubekommen“, sagte Roos. Obwohl sich der Krefelder Sportdirektor mit einer weiteren Reduzierung des Ausländerkontingents anfreunden kann, die ja auch geplant ist, hält er nichts von einer kurzfristigen Lösung: „Die DEL ist kein Wunschkonzert. Es gibt ja auch Vereine wie derzeit Straubing oder Augsburg, die ihr Team der Vorsaison zusammenhalten konnten und langfristige Verträge abgeschlossen haben.“

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