Nach drei Pleiten in Folge Das Innenleben der Pinguine ist instabil

Krefeld · Nach den jüngsten Niederlagen ist von der mentalen Stärke, die Trainer Igor Zakharkin nach der Olympiapause so schätzte, nichts mehr zu spüren. Das deuten auch die Aussagen der Spieler an.

 Kann Cheftrainer Igor Zakharkin die Pinguine auf den Weg in die DEL2 noch stoppen? Derzeit deutet wenig drauf hin. 
  F  oto: Tab. Lammertz

Kann Cheftrainer Igor Zakharkin die Pinguine auf den Weg in die DEL2 noch stoppen? Derzeit deutet wenig drauf hin. F oto: Tab. Lammertz

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)/Lammertz

Nach den beiden Niederlagen am Wochenende in Augsburg (4:7) und in Nürnberg (2:6) deutet nur noch wenig auf den Klassenerhalt der Krefeld Pinguine in der Penny-DEL hin. Zu schwach in allen Mannschaftsteilen präsentierte sich das DEL-Gründungsmitglied im Bayernland. In beiden Partien kassierten die Pinguine insgesamt 13 Treffer und sind jetzt mit 177 Gegentoren aus 49 Spielen hinter  Bietigheim, die bereits 178 Treffer kassiert haben, die Schießbude der Liga. Und die magere Bilanz von 53 Punkten nach 49 Spielen deutet nicht darauf hin, dass der Klassenerhalt noch geschafft werden kann. Die Konkurrenten aus Schwenningen und Iserlohn haben bereits sechs Zähler mehr auf dem Konto und Iserlohn hat noch ein Spiel weniger ausgetragen.

Zu instabil scheint auch das Innenleben der von vielen Ausfällen von Leistungsträger geplagten Mannschaft zu sein. Statements der Spieler und Offiziellen nach den Spielen ist nicht viel Zuversicht zu entnehmen. Sergey Saveljev sagte nach dem Spiel in Nürnberg auf der Pressekonferenz nachdem er sich zunächst bei den mitgereisten Fans bedankt hatte: „Die Mannschaft gibt alles, was sie hat. Es gibt keinen Spieler, der emotionslos in die Kabine zurückkommt. Die Jungs haben gekämpft und alles gegeben. Es ist schwierig für uns, so viele Spiele mit wenigen Spielern zu bestreiten. Wir sind leider da, wo wir sind, aber wir werden bis zum Ende kämpfen“.

Aus diesen Worten klang neben der Durchhalteparole auch bereits Resignation. Ähnlich hören sich die Aussagen der Spieler in den Drittelpausen oder nach Spielen bei Magenta-Sport an. Der junge Stürmer Justin Volek, der das 2:3 erzielt hatte, sagte in Nürnberg in der zweiten Drittelpause: „Wir sind zurückgekommen, das ist wenigstens etwas Positives. Aber wir sind einfach zu dumm und zu blöd. Ich finde keine Worte“. Sein erfahrener Teamkollege Alexander Weiß, der den Treffer von Volek vorbereitet hatte, war ob der Gegentorflut ratlos: „20 Gegentore in drei Spielen, da gewinnst du kein Spiel in der DEL. Du kannst ja nicht sieben schießen. Mir fehlen die Worte. Aufgeben werden wir aber nicht. Nur sollten wir mal langsam anfangen, Spiele zu gewinnen.“

Es scheint so, dass die Mannschaft dringend neues Selbstvertrauen braucht. Ob Trainer Zakharkin aber das seinem Team jetzt noch vermitteln kann, erscheint zumindest fraglich. Die Spieler versprühen nicht gerade Optimismus und die vom Trainer nach der Olympiapause so gelobte mentale Stärke ist abhanden gekommen. Vielleicht braucht es ja eine Veränderung an der Bande, wenn doch noch der Abstieg vermieden werden soll und sich die Pinguine nicht am 3. April nach dem Heimspiel gegen die Adler Mannheim nach 31 Jahren aus der höchsten Eishockey-Spielklasse verabschieden müssen. Nur sollte dieser Impuls bereits jetzt gesetzt werden. Denn wie es  Stürmer Weiss sagt, die Pinguine müssen anfangen, Spiele zu gewinnen und das nicht nur gegen die direkten Konkurrenten Schwenningen und Iserlohn. Für den Klassenerhalt sind auch Überraschungssiege gegen Mannheim und Wolfsburg nötig.  

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