München Drei Ausfälle in einer Woche - Löws Sorgen werden größer

München · Schwarze Woche für den Bundestrainer: Nach Bayerns Abwehrchef verletzen sich am Wochenende zwei weitere WM-Kandidaten.

Als Lars Stindl am Sonntagmittag um 11.38 Uhr von seiner Frau Tanita am Borussia-Park vorgefahren wurde und mit Krücken sowie Gips am linken Bein zur Kabine humpelte, war Joachim Löws schwarze Woche komplett. Nach Abwehrchef Jerome Boateng und Serge Gnabry hat sich in Stindl ein weiterer WM-Kandidat verletzt; zur Unzeit, nur zweieinhalb Wochen vor der Bekanntgabe des vorläufigen WM-Kaders am 15. Mai.

In Kapitän Manuel Neuer und Emre Can hat Löw ohnehin schon zwei Sorgenkinder. Und während der zuletzt bärenstarke Hoffenheimer Gnabry am Freitag gegen Hannover 96 (3:1) einen Muskelbündelriss erlitt und für das Turnier in Russland (14. Juni bis 15. Juli) ausfällt, gibt es bei Boateng mehr und bei Stindl weniger Hoffnung.

Bei Boateng, der sich am Mittwoch gegen Real Madrid (1:2) eine strukturelle Verletzung der Adduktoren-Muskulatur im linken Oberschenkel zugezogen hatte, sehe er "überhaupt keine Gefahr für die WM", sagte Bayern-Coach Jupp Heynckes. Der Weltmeister selbst klang etwas dramatischer, als er via Soziale Medien verkündigte: "Jetzt heißt es kämpfen, um in Russland dabei zu sein." Stindls Kampf dagegen war aussichtslos. Der Gladbach-Kapitän zog sich laut Diagnose vom Sonntag einen Riss des Syndesmosebandes zu, trug Gips bis knapp unters Knie.

Auch für Neuer, der nach seinem Fußbruch kurz vor einem Comeback steht, und Can (Rückenprobleme) gibt es Alternativen. Zumindest für Neuer sichtet Löw allerdings keine. Er plane mit seinem Kapitän fest für das Trainingslager in Südtirol (23. Mai bis 7. Juni), sagte Löw in der vergangenen Woche. "Aber natürlich muss er ein bisschen aufholen."

In der Bundesliga, wo die Bayern noch die aus ihrer Sicht sportlich bedeutungslosen Spiele in Köln und gegen Stuttgart vor sich haben, könnte Neuer noch spielen. Der ehemalige Bayern-Torwart Oliver Kahn würde in der Champions League weiter auf Stellvertreter Sven Ulreich setzen. Für Löw ist Ulreich trotzdem kein Thema.

(sid)
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