Reglement, Favoriten, TV-Übertragung Was Sie zum Nationenpreis beim CHIO wissen müssen

Aachen · Das Team-Springen am Donnerstagabend ist das Highlight des CHIO. Doch wie läuft es ab? Wie steht es um die deutsche Equipe? Um wie viel Geld geht es? Und wird es im Fernsehen übertragen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

 Simone Blum auf Alice beim CHIO-Nationenpreis 2019.

Simone Blum auf Alice beim CHIO-Nationenpreis 2019.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Er ist der stimmungsvolle Höhepunkt eines jeden Aachener CHIO: der Nationenpreis am Donnerstagabend ab 19.30 Uhr. Begeisterte Zuschauer im coronabedingt diesmal maximal zur Hälfte gefüllten Stadion, vor dem Fernseher auch Menschen, die sonst keinen Reitsport verfolgen – das Format des Wettbewerbs mit seiner Länderspielatmosphäre unter Flutlicht und bis zu 3,5 Stunden garantierte Spannung zieht viele immer wieder aufs Neue in seinen Bann.

Wir sagen Ihnen, was Sie wissen müssen, um für den Nationenpreis 2021 vorbereitet zu sein:

So funktioniert der Nationenpreis

Das Format ist eine Prüfung mit zwei identischen Umläufen. Pro Nation treten maximal vier Reiter an, pro Umlauf werden die besten drei Ergebnisse gewertet. Die besten acht Nationen qualifizieren sich für den zweiten Umlauf. Es gewinnt die Mannschaft mit der geringsten Fehleranzahl nach beiden Umläufen. Herrscht Punktegleichheit, gibt es ein Stechen mit je einem Reiter pro Team.

Diese Historie steckt hinter dem Nationenpreis

Der erste Nationenpreis für Springreiter im Rahmen des CHIO wurde bereits 1929 ausgetragen. Damals gewann Schweden. Rekordsieger ist Deutschland mit 28 Siegen.

So stehen die Chancen fürs deutsche Team

Dreimal in Folge – 2016, 2017 und 2018 – gewannen die Gastgeber den Nationenpreis, bevor Schweden 2019 diese Serie durchbrach. 2020 fand wegen der Corona-Pandemie kein CHIO statt. In diesem Jahr, zur ungewohnten Zeit im September, wollen die Deutschen wieder ganz oben aufs Treppchen zurückkehren. Bundestrainer Otto Becker hat für dieses Ziel eine erfahrene Equipe benannt: Christian Ahlmann (46, Marl), den Weltranglistenersten Daniel Deußér (40, Wiesbaden), Marcus Ehning (47, Borken) wurden zusammen mit Maurice Tebbel (27, Emsbüren) und David Will (33, Marburg) nominiert. Kurz vor dem Nationenpreis muss Becker dann noch entscheiden, welche vier Reiter tatsächlich in den Parcours gehen und wer Ersatzreiter ist.

Das sind die Favoriten

 Die Schweden sind nicht nur Titelverteidiger, sie sind auch frisch gebackener Olympiasieger mit der Mannschaft von den Spielen in Tokio. Die Niederländer um Maikel van der Vleuten und Belgien mit Gregory Wathelet gelten neben den Deutschen einmal mehr als aussichtsreiche Kandidaten auf den Sieg im Nationenpreis. Auch die Franzosen und Amerikaner dürften ein Wörtchen über den Ausgang mitreden.

Diese Atmosphäre erwartet Reiter und Fans

Knapp 3,5 Stunden unter Flutlicht, ein stimmungsvolles Publikum, ein anspruchsvoller Parcours, dazu Länderspiel-Flair – man findet wohl keinen Reiter, für den der Nationenpreis nicht zu den größten Gänsehautmomenten seines Sports zählt.

So sortiert sich das Aachener Reitstadion in die Liste deutscher Stadien ein

Das 2005 für 17 Millionen Euro umgebaute Stadion gehört zu den größten Reitsportstadien der Welt. Zum Vergleich: Der nur einen Steinwurf entfernte Tivoli, Heimstätte von Viertligist Alemannia Aachen, fasst nur 32.960 Zuschauer. In der Liste der größten deutschen Fußballstadien stünde das Aachener Reitstadion theoretisch auf Rang 17. Die Bundesligastadien in Leverkusen, Augsburg oder Sinsheim bieten weniger Fans Platz.

Um diese Gewinnsumme geht es beim CHIO

Knapp 3,4 Millionen Euro beträgt in diesem Jahr die Gesamtdotierung, so viel gab es noch nie in Aachen zu gewinnen. Der Nationenpreis ist 2021 mit einer Millionen Euro dotiert und damit doppelt so hoch wie bei der letzten Auflage 2019. Der Teamwettbewerb ist so zum „Großen Preis von Aachen“ (ebenfalls eine Millionen Euro an Preisgeld) als lukrativstem Wettbewerb beim CHIO aufgestiegen.

Hier können Sie den Nationenpreis im TV verfolgen

Der WDR überträgt live von 20.15 bis 22.40 Uhr.

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