Hohe Erwartungen an Schüttler Australien Open: Schüttler der Gejagte

Melbourne (rpo). Am Montag wird der Deutsche Rainer Schüttler das Eröffnungsspiel der Australien Open bestreiten. Trotz seines schlechten Starts in das neue Jahr, will Schüttler seinen Vorjahres-Finaleinzug bestätigen. Die Buchmacher bescheren ihm jedoch eine bescheidene Quote.

<P>Melbourne (rpo). Am Montag wird der Deutsche Rainer Schüttler das Eröffnungsspiel der Australien Open bestreiten. Trotz seines schlechten Starts in das neue Jahr, will Schüttler seinen Vorjahres-Finaleinzug bestätigen. Die Buchmacher bescheren ihm jedoch eine bescheidene Quote.

Es war eine besondere Ehre, die ihm noch nie in seiner Laufbahn zuteil geworden ist. Rainer Schüttler durfte am Montagmorgen (Ortszeit) in der Rod-Laver-Arena die Australian Open in Melbourne gegen den schwedischen Jungstar Robin Söderling eröffnen. Dort, wo er vor einem Jahr mit dem Finaleinzug gegen Andre Agassi seinen größten Triumph feierte. "Das war etwas ganz Besonderes", sagte Schüttler.

Doch während der Deutsche noch vor Jahresfrist mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit Runde für Runde triumphierte, spürte er diesmal vor dem ersten Aufschlag allerdings den Druck: "Natürlich sind mehr Erwartungen da. Ich habe hier im Vorjahr ein Grand-Slam-Finale gespielt, das will ich bestätigen."

Aus dem Jäger ist ein Gejagter geworden

Aus dem Jäger ist ein Gejagter geworden, dessen Einstieg ins Tennisjahr 2004 weit weniger erfolgreich verlief als üblicherweise. Vier Matches in Folge hatte er vor dem Auftakt beim mit 11,4 Millionen Euro dotierten ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres verloren: zwei beim Masters-Cup-Finale in Houston, in Doha und in Sydney. Das ist ihm seit einer halben Ewigkeit nicht mehr passiert.

"Natürlich wäre es fürs Selbstbewusstsein schöner gewesen, mit Siegen ins Jahr zu starten. Aber ich bin wieder in Melbourne, hier fühle ich mich wohl, hier habe ich gute Erinnerungen", erklärte Schüttler lächelnd: "Ich muss einfach nur die Waage zwischen Anspannung und Lockerheit finden."

Quote erklärt Schüttler zum krassen Außenseiter

Zumindest im Abschlusstraining gelang ihm das am Sonntag schon wieder so gut, dass ihn selbst der britische Kollege Tim Henman nach einem gefühlvollen Lob mit einem "wunderbar" auf Deutsch belohnte. Doch die Buchmacher wollten an die einzige deutsche Hoffnung nicht so recht glauben. Mit einer Quote von 41 für 1 erklärten sie ihn zum krassen Außenseiter und stattdessen Titelverteidiger Andre Agassi sowie Justine Henin-Hardenne zu großen Favoriten.

Der in Melbourne an Nummer sechs gesetzte Rainer Schüttler ist plötzlich wer, und genau das macht ihm zu Saisonbeginn noch einige Probleme. Weil ihm die überraschenden Erfolge des Vorjahres die Qualifikation für Houston brachten, fehlten in der Vorbereitung zwei Wochen. "Die Zeit war zu kurz. Ich habe mehr Kondition gemacht und weniger Tennis gespielt, deshalb bin ich meinen Schlägen noch nicht 100 Prozent zufrieden", sagte Schüttler. Der 27-Jährige ist zwar gewohnt fit, aber die Matchpraxis fehlte noch.

Kiefer fühlt sich in super Form

Für die anderen acht Deutschen im Hauptfeld führt die Wettfirma "Tab Sportsbet" im Melbourne Park nicht mal Quoten. Nicolas Kiefer, der in dieser Saison bisher zwei Niederlagen auf dem Konto hat, ist trotzdem so guter Laune wie lange nicht mehr. "Ich fühle mich super in Form. Mir fehlt noch ein kleines Stück, dann kann ich auch mal einen Topspieler schlagen", meint "Kiwi" vor seinem Auftaktmatch am Dienstag gegen den Italiener Filippo Volandri.

Während Kiefer die ersten Früchte der Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Thomas Hogstedt ernten will, hofft Marlene Weingärtner als eine von nur drei deutschen Damen auf eine Wiederholung des Vorjahrescoups von Melbourne. Damals warf sie in der ersten Runde Titelverteidigerin Jennifer Capriati (USA) aus dem Turnier, diesmal startet sie gegen die an Nummer zwei gesetzte Belgierin Kim Clijsters.

Agassi und Henin-Hardenne sind Topfavoriten

Topfavoriten auf die Siegprämie von 720.000 Euro sind zumindest für die Wettfans aber Clijsters Landsfrau Justine Henin-Hardenne (2,3:1) und die zurückgekehrte US-Amerikanerin Venus Williams (2,85:1). Bei den Herren wird die Favoritenliste der Zocker von Titelverteidiger Agassi mit 4,5:1 vor dem topgesetzten Andy Roddick (USA/5:1), Wimbledonsieger Roger Federer (Schweiz/5,5: 1) und Lleyton Hewitt (Australien/6,5:1) angeführt.

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