Andrea Mayer beste Deutsche Rückblick: Peterhansel gewinnt Dakar-Rallye

Dakar (rpo). Der Franzose Stephane Peterhansel hat im Januar 2004 im Mitsubishi Pajero die 26. Auflage der berühmt-berüchtigten Dakar-Rallye gewonnen. Als beste Deutsche fuhr Andrea Mayer auf Rang fünf. Jutta Kleinschmidt platziere sich unter den besten 20.

Andrea Mayer belegte einen hervorragenden fünften Platz. VW-Werkspilotin Jutta Kleinschmidt, die am Samstag die vorletzte Etappe gewonnen hatte, beendete die Rallye auf Gesamtrang 18.

Peterhansel, der sechsmal mit dem Motorrad die Dakar gewonnen hatte, setzte sich bei der 26. Auflage der Wüstenrallye nach 17 Etappen und mehr als 11.000 Kilometern mit 49:24 Minuten Vorsprung vor seinem Teamkollegen Hiroshi Masuoka aus Japan durch, der die Rallye zuvor zweimal in Folge gewonnen hatte. Dritter wurde der Franzose Jean-Louis Schlesser.

Andrea Mayer beste Deutsche

Als die Tortur zu Ende war, hatten auch Andrea Mayer und Jutta Kleinschmidt im Schatten von Triumphator Stephane Peterhansel bei 26. Auflage der berühmt-berüchtigten Dakar-Rallye allen Grund zur Freude. Die Allgäuerin Mayer verdiente sich als Mitsubishi-Werkspilotin den "goldenen Rettungsengel" und wurde mit dem fünften Platz in der Gesamtwertung belohnt. "Wüstenköniging" Kleinschmidt, die 2001 als erste Frau die Dakar gewonnen hatte, feierte auf der vorletzten Etappe den ersten Tagessieg für ihr VW-Team und kam nach mehr als 11.000 Kilometern als 17. in Senegals Hauptstadt an. Der Etappensieg und der sechste Rang des Franzosen Bruno Saby sorgten für Zufriedenheit bei den Wolfsburgern.

"Ich bin richtig happy", meinte Andrea Mayer nach ihrer Ankunft in Dakar, wo sie sofort von Fans und Autogrammjägern umlagert und fast länger in Beschlag genommen wurde als Sieger Peterhansel. Der Franzose, der bereits sechsmal mit dem Motorrad die Dakar gewonnen hatte, erkämpfte seinen ersten Triumph auf vier Rädern. Dieses Kunststück hatte zuvor nur sein Landsmann, der langjährige Dakar-Organisator Hubert Auriol geschafft. Der Japaner Hiroshi Masuoka, der in den vergangenen beiden Jahren gewonnen hatte, rundete mit Platz zwei und 49:24 Minuten Rückstand den neunten Gesamterfolg von Rekordsieger Mitsubishi ab.

Mayer half Kollegen

Und auch Andrea Mayer hatte ihren Anteil am Doppelsieg ihrer Teamkollegen. In der Rolle als "schnelle Eingreiftruppe" hatte sie gemeinsam mit ihrem erfahrenen Co-Piloten Andreas Schulz einmal Masuoka und einmal Peterhansel bei Getriebeproblemen an den Abschlepphaken genommen.

Sogar dem Belgier Gregoire de Mevius im BMW X5 des X-raid-Teams half die 36-Jährige aus Hiemenhofen. Ihn zog sie auf einer Etappe bis vier Kilometer vor dem Ziel. "Er konnte sich danach selbst helfen, und mein Teamkollege Hiroshi Masuoka hat einen Platz gewonnen. Das war der beste Kompromiss", erklärte Andrea Mayer, die gerne weiter in ihrem neu aufgebauten "alten" Pajero fahren würde. Mehr Motorleistung, ein besseres Getriebe und ein nochmals optimiertes Fahrwerk sind schon angedacht.

Erster Sieg in einer neuen Geschichte

Auch die VW-Truppe zog ein positives Gesamtfazit. "Mein letzter Etappenieg war vor zwei Jahren. Da ist es schon wichtig, wieder Anschluss zu finden und es auch mit unserem neuen Auto zu schaffen, eine Etappe zu gewinnen", kommentierte Jutta Kleinschmidt ihren Coup auf der 16. Etappe. "Der erste Sieg in einer neuen Geschichte ist immer der schwierigste. Ich hatte mir diesen Erfolg für das Team gewünscht."

Für VW-Entwicklungsvorstand Wilfried Bockelmann lief es besser als erwartet: "Wir hatten auf Tagesplatzierungen unter den ersten Fünf gehofft. Dass es zum ersten Etappensieg gereicht hat, war toll", sagte Bockelmann und formulierte das nächste Ziel: "Bei der Dakar 2005 wollen wir an der Spitze mitmischen."

Auto hat Potenzial

Was Jutta Kleinschmidt auf jeden Fall für möglich hält. "Das Auto hat großes Potenzial. Das Schwierigste ist, ein Auto zu bauen, dass solche Strapazen anstandslos übersteht. Ich war überrascht, dass das auf Anhieb funktioniert hat. Mit unserem Fahrzeug müssen wir uns vor der Konkurrenz nicht verstecken", sagte die 41 Jahre alte gebürtige Kölnerin, deren Hoffnungen auf eine bessere Gesamtplatzierung auf der sechsten Etappe in einem Wasserloch endeten. Dazu kam ein Wertungsausschluss wegen eines nach Ansicht der Sportkommissare verbotenen Motorwechsels, gegen den VW aber Berufung einlegte, wodurch Kleinschmidt die Rallye unter Vorbehalt zu Ende fahren durfte.

In der Motorradwertung setzte sich zum ersten Mal der Spanier Nani Roma durch. Der KTM-Pilot siegte mit 12:38 Minuten Vorsprung vor seinem Markenkollegen Richard Sainct aus Frankreich, der die Dakar-Rallye schon dreimal gewonnen hat.

(sid)
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