Klares Votum gegen Sauerland

Duisburgs Bürger haben mehrheitlich entschieden, dass der seit der Loveparade-Katastrophe im Kreuzfeuer stehende Oberbürgermeister Adolf Sauerland sein Amt niederlegen muss. Für ihn mag das schmerzhaft sein. Für viele aber, nicht zuletzt für die, welche Angehörige verloren oder Verletzte beklagen, die vielleicht selbst Schaden nahmen, wirkt dies wie ein Befreiungsschlag.

Sauerland allein die Schuld anzulasten, wäre verfehlt. Dass er – wie die allermeisten damals auch – die Loveparade unbedingt in Duisburg haben wollte, kann ihm ebenfalls nicht angelastet werden. Sauerland hat für seine Stadt das Beste gewollt. Er trägt jedoch kraft seines Amtes eine moralische Verantwortung. Nachdem er sich dazu nicht deutlich genug bekannt hatte, wurde er jetzt aus diesem Amt gejagt.

Duisburg braucht ein neues Stadtoberhaupt. Die Sozialdemokraten setzten längst darauf, "ihre" Stadt Duisburg, deren Oberbürgermeister von 1948 bis 2004 ein rotes Parteibuch innehatten, zurückzugewinnen. Diese Absicht hat beim gesamten Abwahlverfahren eine zentrale Rolle gespielt. Doch hat die SPD eine überzeugende Alternative, und wen wird die Union ins Rennen schicken?

Zu wünschen wäre Duisburg, dass nun bald jene Normalität einkehrt, die sich viele Bürger von einer Abwahl Adolf Sauerlands erhofften.

(RP)
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