Enniskillen Bericht: US-Kampfjets werden in die Nähe Syriens verlegt
Enniskillen · Vor Beginn des G 8-Gipfels riskieren die USA eine weitere Zuspitzung des Streits mit Russland um ein Eingreifen in den Syrien-Krieg. Die US-Regierung plant neben der Lieferung von Waffen an die Rebellen, Kampfflugzeuge sowie Raketenabwehr-Batterien in Jordanien – einem Nachbarn Syriens – zu stationieren, wie die "New York Times" berichtete. Russland warnte im Gegenzug die USA vor einem Militäreinsatz. Die Lage in Syrien ist ein zentrales Thema des G 8-Gipfels der sieben führenden Industrienationen, der heute im nordirischen Enniskillen beginnt.
Kreml-Chef Wladimir Putin reist in der Syrien-Frage völlig isoliert nach Nordirland. Die Erwartungen sind gering, dass ein Gespräch Putins mit US-Präsident Barack Obama eine Annäherung bringen könnte. Die US-Geheimdienste halten es für erwiesen, dass das Assad-Regime Giftgas einsetzt. Russland hält die Beweise nicht für ausreichend; es unterstützt weiterhin Assad – nicht zuletzt, weil der einzige russische Marinestützpunkt im Mittelmeer in Syrien liegt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen Staats- und Regierungschefs werden am Nachmittag in dem idyllisch gelegenen Golfhotel in Enniskillen erwartet. Zur G 8 gehören die USA, Kanada, Russland, Japan, Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien. Auch EU-Spitzenvertreter sitzen am Konferenztisch. Innerhalb der EU sind Waffenlieferungen an die Assad-Gegner umstritten. Länder wie Deutschland warnen, Kriegsgüter könnten in die falschen Hände fallen. Frankreich und Großbritannien wollten dem Beispiel der USA folgen.