Trump-Herausforderer DeSantis beweist Chuzpe und Gespür für Symbolik
Meinung | Washington · Mit sicherem Instinkt schafft der Gouverneur von Florida ein ums andere Mal Aufmerksamkeit für seine Person. So auch jetzt beim offiziellen Eintritt in Vorwahlkampf der Republikaner um die Präsidentschaftsnominierung.
Die Bewerber der US-Republikaner für die Präsidentschaftswahl 2024
Ron DeSantis mag es an menschlicher Wärme fehlen, mit Wählern direkt in Kontakt zu treten. Gewiss aber versteht er sich auf effektives Kommunizieren. Mit sicherem Instinkt schafft der Gouverneur von Florida ein ums andere Mal Aufmerksamkeit für seine Person. So auch jetzt beim offiziellen Eintritt in Vorwahlkampf der Republikaner um die Präsidentschaftsnominierung. Dass er seine Ankündigung auf der Plattform macht, die Donald Trump 2016 mit Geschick für seine Wahl ins Weiße Haus nutzte, zeugt von der Chuzpe des Kandidaten.
Der Twitter-Coup mit Elon Musk demonstriert sein sicheres Gespür für politische Symbolik. Das macht DeSantis zu einem ernsten Herausforderer Trumps bei den Vorwahlen. Der Ex-Präsident hat allen Grund, den dreißig Jahre jüngeren Gouverneur seiner Wahlheimat zu fürchten. DeSantis bietet der MAGA-Basis dieselbe Rechtsaußen-Politik ohne das Dauerdrama Trumps. Er wäre in der Tat die gefährlichere Konkurrenz für Joe Biden. So exzentrisch Musk auch sein mag, so sehr dürften DeSantis die Privilegien im Reich des Twitter-Königs im Wahlkampf helfen. Wie auch dessen unsagbar tiefen Taschen sich als Vorteil erweisen könnten.
Musks Versprechen, eine neutrale Plattform zu schaffen, die Radikale auf der Linken wie der Rechten gleichmäßig aufregt, fehlt spätestens jetzt jede Glaubwürdigkeit. Denn mit DeSantis stellt sich der Twitter-Chef unverkennbar hinter einen, der sich am rechten Rand der Republikaner bewegt. Das ist nicht nur für Trump gefährlich, sondern für die Zukunft Amerikas.
