Staatsschutz ermittelt Unbekannte verüben Farbanschlag auf Auto von Karl Lauterbach

Köln · Unbekannte Täter haben das Stadtauto des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach in Köln mit Farbe beschmiert. Das gab Lauterbach am Samstag via Twitter bekannt. Er will sich davon aber nicht einschüchtern lassen.

 Karl Lauterbachs Auto nach dem Farbanschlag.

Karl Lauterbachs Auto nach dem Farbanschlag.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Das Auto des SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach ist am Freitagabend in Köln mit Farbe übergossen worden. Das bestätigte am Samstag ein Polizeisprecher. Einer Nachbarin sei das verschmierte Auto aufgefallen. Sie habe gegen 22.40 Uhr die Polizei verständigt, teilte die Polizei mit.

Die Unbekannten hätten einen Farbeimer über das Auto gekippt, auch die Scheiben seien verschmutzt, er könne den Wagen nicht mehr fahren, schrieb Lauterbach bei Twitter. „Aber wir werden nie aufgeben“, heißt es in seiner Mitteilung.

Der SPD-Politiker und Arzt zählt zu den exponiertesten Persönlichkeiten in der Debatte um die Maßnahmen gegen das Coronavirus. Die Polizei habe dem SPD-Politiker Präventionshinweise gegeben und habe die „Intensität der polizeilichen Maßnahmen erhöht“, hieß es in einer Mitteilung. „Wir haben da jetzt verstärkt ein Auge drauf“, sagte ein Sprecher. Details wollte er dazu nicht nennen.

Politiker verschiedener Parteien zeigten sich solidarisch. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch schrieb auf Twitter an Lauterbach gerichtet, er wisse: „Du wirst dich nicht einschüchtern lassen.“ Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sprach von einem feigen Versuch der Einschüchterung. „Solche Angriffe sind Angriffe auf unsere Demokratie.“ Auch FDP-Chef Christian Lindner verurteilte den Vorfall. Man könne unterschiedlicher Meinung sein, davon lebe die Demokratie, schrieb er auf Twitter. „Aber Gewalt oder Einschüchterung haben in der politischen Auseinandersetzung nichts verloren. Karl Lauterbach und ich streiten gerne - hier hat er meine volle Solidarität.“

Nach dem Farbanschlag auf das Auto von Karl Lauterbach ermittelt der Staatsschutz des Kölner Polizeipräsidiums, wie einige Tage nach dem Vorfall bekannt wurde. Es werde von einem politisch motivierten Hintergrund der Tat ausgegangen, teilte ein Polizeisprecher am Montag mit. Die Ermittlungen dauerten an, es gebe keinen konkreten Tatverdächtigen.

(felt/th/dpa)
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