Flüchtlingsboote in der Ägäis zur Umkehr gezwungen Grenzschutzagentur Frontex soll in illegale Pushbacks verwickelt sein

Athen · Die Europäische Grenzschutzagentur soll Recherchen mehrerer Medien zufolge an illegalen Zurückweisungen von Flüchtlingen durch die griechische Küstenwache beteiligt gewesen sein. Die Rede ist von Blockaden auf See und zensierten Berichten.

 Auch Deutshce Einsatzkräfte beteiligen sich an „Frontex“

Auch Deutshce Einsatzkräfte beteiligen sich an „Frontex“

Foto: dpa/Christian Charisius

Die Europäische Grenzschutzagentur Frontex ist nach Medienberichten in der Ägäis in illegale Zurückweisungen von Migranten durch die griechische Küstenwache verwickelt. Das berichtete am Freitag der "Spiegel" (Bezahlinhalt) vorab unter Berufung auf gemeinsame Recherchen mit den Medienorganisationen Lighthouse Reports, Bellingcat, dem ARD-Magazin "Report Mainz" und dem japanischen Fernsehsender tv Asahi. Demnach waren Frontex-Beamte seit April nachweislich bei mindestens sechs der sogenannten Pushbacks in der Nähe.

Auf einem Video sei zu sehen, wie ein Frontex-Schiff ein Flüchtlingsboot blockiert und dann mit hohem Tempo an ihm vorbeifährt, statt die Menschen zu retten, berichtete das Magazin. Anschließend dränge die griechische Küstenwache das Boot zurück in Richtung Türkei. Gespräche mit Frontex-Mitarbeitern und interne Dokumente legten zudem nahe, dass diese ihre Berichte zensierten, bevor sie an die Frontex-Zentrale in Warschau geschickt würden.

Frontex dementiere die Vorfälle, schreibt der "Spiegel". Auch die griechische Regierung weise die Vorwürfe zurück.

(Reuters)
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