Drogen, Waffen und Juwelen Drogenhändlerbande mit deutschem Chef in Spanien ausgehoben

Madrid/Köln · In mehreren spanischen Städten hat die dortige Polizei bei Razzien mehrere Menschen festgenommen. Dabei wurden auch etliche Kilo an Drogen, verschiedene Waffen und jede Menge Geld gefunden.

 Solche Verstecke für die Drogen waren in den Lieferwagen.

Solche Verstecke für die Drogen waren in den Lieferwagen.

Foto: dpa/-

Die spanische Polizei hat eine mutmaßlich von einem Deutschen angeführte Drogenhändlerbande ausgehoben. Bei Razzien in den Städten Málaga, Sevilla und Cádiz in der südspanischen Region Andalusien seien insgesamt 15 Menschen festgenommen worden, teilte die Polizeieinheit Guardia Civil mit. Auch „Bild“ berichtete.

280 Kilogramm Haschisch, eine halbe Tonne Marihuana, zwölf Fahrzeuge, drei Waffen, 50 Mobiltelefone, Juwelen im Wert von 400.000 Euro sowie 68.000 Euro Bargeld seien sichergestellt worden. Bei den monatelangen Ermittlungen sei man von deutschen Behörden und Behörden anderer europäischer Länder unterstützt worden. Wann die Festnahmen und Beschlagnahmen erfolgten, teilten die Behörden zunächst nicht mit.

Der mutmaßliche Bandenchef habe in der südspanischen Küstenortschaft Puerto de Santa María bei Cádiz gewohnt und von dort aus mit Hilfe seiner „rechten Hand“, eines Spaniers, die kriminelle Vereinigung geleitet. Die Bande habe von Spanien aus Haschisch und Marihuana nach Deutschland, Frankreich, Luxemburg sowie in die Niederlande gebracht. Für den Transport habe sie unter anderem Laster benutzt, die als Fahrzeuge großer Onlineversandhändler getarnt gewesen seien.

Die gewöhnlich gut informierte Digitalzeitung „El Confidencial“ berichtete am Dienstag unter Berufung auf Ermittlerkreise, bei dem festgenommenen mutmaßlichen Bandenchef handele es sich um einen 37 Jahre alten Deutschen, der im schicken Puerto de Santa María gern den Motor seines teuren Sportwagens laut aufheulen lassen habe. „Bild“ schrieb, zu dem Drogenring sollen Fahrer, Sicherheitspersonal und Züchter gehört haben. Mechaniker bauten demnach doppelte Böden in die „vermeintlichen Amazon- und DHL-Transporter“ ein.

Die Kölner Staatsanwaltschaft erklärte angesprochen auf den „Bild“-Bericht, dass ein 37-Jähriger dringend verdächtig sei, als Mitglied einer Bande mit Marihuana und Haschisch Handel getrieben zu haben. In Südspanien soll er sich zwischen März 2020 und Januar 2021 rund 1500 Kilogramm Cannabis verschafft und einem Kurier zum Weitertransport in die Niederlande beziehungsweise nach Köln übergeben haben. Im April 2021 sei der Mann in Spanien festgenommen worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft richteten sich zudem gegen sechs weitere Beschuldigte. Drei befänden sich in Köln bereits in Untersuchungshaft.

(june/dpa)
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