Viele Städte vom Stromnetz abgeschnitten Hunderte Menschen nach Hurrikan „Ida“ aus Flutgebieten gerettet

New Orleans · Helfer haben in Louisiana Hunderte Menschen aus überschwemmten Gebieten gerettet. Experten arbeiten außerdem daran, die Stromversorgung wiederherzustellen – rund eine Million Menschen in Louisiana und Mississippi sind noch ohne Strom.

Hurrikan USA: "Ida" trifft den Südosten - Fotos vom Sturm
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„Ida“ trifft den Südosten der USA

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Foto: dpa/Steve Helber

Nach dem Durchzug von Hurrikan „Ida“ haben Helfer im südlichen US-Bundesstaat Louisiana Hunderte Menschen aus den überschwemmten Gebieten gerettet. Allein im Bezirk St. John the Baptist seien fast 800 Einwohner aus überfluteten oder beschädigten Häusern in Sicherheit gebracht worden, teilte Gemeindechefin Jaclyn Hotard laut Medienberichten am Montagabend (Ortszeit) mit. Etwa 1,5 Meter hoch habe das Wasser in dem Ort gestanden. „Dies ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die ich je gesehen habe“, sagte sie.

Nach Angaben von Louisianas Gouverneur John Bel Edwards sind Dutzende Boote, Hubschrauber und Spezialfahrzeuge im Einsatz, um Menschen in dem Katastrophengebiet zu retten. Auch rund 5000 Soldaten der Nationalgarde seien für Aufräum- und Bergungsarbeiten abgestellt worden. In den kommenden Tagen sollten sie noch Verstärkung aus anderen Bundesstaaten bekommen, sagte Edwards. Bislang gibt es infolge des Sturms zwei bestätigte Tote. Angesichts der Zerstörung wird aber befürchtet, dass die Opferzahl steigt.

Tausende Arbeiter und Experten sind zudem damit beschäftigt, die Stromversorgung wiederherzustellen – in dem Bundesstaat sind weiterhin Hunderttausende Haushalte ohne Strom, darunter New Orleans mit seinen rund 400.000 Einwohnern. „Ida“ hatte die Hochspannungsleitungen schwer beschädigt.

Gouverneur John Bel Edwards sagte am Montag (Ortszeit), er könne nicht sagen, wann die Versorgung wiederhergestellt werden könne. „Aber ich kann sagen, dass wir jeden Tag hart daran arbeiten werden, so viel Hilfe zu leisten wie wir können.“

Der Wirbelsturm zerriss Stromleitungen, die gesamte Stadt New Orleans und Hunderttausende Menschen in anderen Städten und Gemeinden waren vom Elektrizitätsnetz abgeschnitten. Insgesamt wurde von einer Million Betroffener in Louisiana und Mississippi ausgegangen. 25.000 Mitarbeiter der Stromversorger waren nach Angaben des Gouverneurs im Einsatz, um die Schäden zu reparieren. Sein Büro beschrieb die Schäden allerdings als katastrophal. In einigen Orten könne es mehrere Wochen dauern, bis der Strom wieder fließe.

Am Montagabend hatte der Sturm an Kraft verloren und seine Böen erreichten nur noch Geschwindigkeiten von 55 Kilometer pro Stunde. Meteorologen warnten dennoch vor schweren Regenfällen und möglichem Hochwasser in Teilen von Tennessee und Ohio. US-Präsident Joe Biden beriet mit Bel Edwards und dem Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, über mögliche Hilfen des Bundes.

(bora/dpa)
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