"Alan Kurdi" und "Ocean Viking" Zwei Rettungsschiffe dürfen in Sizilien anlegen

Rom · Italiens Regierung erlaubt zwei Rettungsschiffen die Einfahrt in sizilianische Häfen. 121 Flüchtlinge werden an Land gebracht. Die EU-Kommission wird die Geretteten auf mehrere Länder verteilen.

 Die „Alan Kurdi“ der deutschen Hilfsorganisation Sea Eye auf See (Symbolbild). Das Schiff darf 61 Flüchtlinge nach Messina bringen

Die „Alan Kurdi“ der deutschen Hilfsorganisation Sea Eye auf See (Symbolbild). Das Schiff darf 61 Flüchtlinge nach Messina bringen

Foto: dpa/Pavel D. Vitko

Die beiden Rettungsschiffe "Alan Kurdi" und "Ocean Viking" dürfen mit mehr als 120 Flüchtlingen an Bord zwei italienische Häfen anlaufen. Die italienischen Behörden erlaubten den Schiffen am Abend die Einfahrt in die Häfen von Messina und Pozzallo auf Sizilien, teilte das Innenministerium in Rom mit.

Die 61 Flüchtlinge an Bord der "Alan Kurdi" der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye sollen demnach in Messina an Land gehen. Die 60 Flüchtlinge an Bord der "Ocean Viking" von der Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée werden nach Pozzallo im Süden Siziliens gebracht.

Die "Alan Kurdi" hatte in der vergangenen Woche ursprünglich 84 Flüchtlinge vor der libyschen Küste aufgenommen. Einige von ihnen wurden bereits nach Italien gebracht. Die "Ocean Viking" hatte am vergangenen Donnerstag 60 Flüchtlinge von einem Holzboot gerettet, darunter 19 Minderjährige.

Das italienische Innenministerium erklärte, die EU-Kommission habe bereits das Verfahren zur Verteilung der Flüchtlinge eingeleitet. Einige Länder, darunter Deutschland und Frankreich, hätten sich bereit erklärt, einen Teil der Geretteten aufzunehmen.

Deutschland, Frankreich, Italien und Malta hatten sich im September auf einen vorläufigen Verteilungsmechanismus für die Aufnahme von geretteten Flüchtlingen geeinigt. Damit soll verhindert werden, dass Schiffe wie in der Vergangenheit tage- oder wochenlang auf hoher See ausharren müssen, bis die Verteilung geklärt ist und die Menschen an Land gehen können. Der Mechanismus ist als Übergangslösung gedacht, bis das Asylsystem der EU überarbeitet werden kann. Im Oktober konnte sich das Europaparlament nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt zur Seenotrettung einigen. Eine Resolution, die unter anderem Nichtregierungsorganisationen mehr Rechte gegeben hätte wurde abgelent.
Zuletzte hatte Ende November die „Ocean Viking“ mehr als 200 Menschen nach Messina gebracht, nachdem sich die Wetterbedingungen auf dem Mittelmeer verschlechtert hatten.

(juju/AFP)
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