Berufskolleg in Xanten Placidahaus stellt W-Lan für das Lernen zu Hause

Xanten · Das Xantener Berufskolleg stellt seinen Schülern neben mobilen Endgeräten fürs Homeschooling bei Bedarf auch den Internetzugang bereit. Am 1. und 2. Februar sind Anmeldetage an der Schule.

 Schulleiter Thorsten Funke (l.), sein Stellvertreter Michael Lammers (r.) und IT-Spezialist Sven Weinkath zeigen, wie die neue Lernplattform aix-concept aufgeteilt ist.

Schulleiter Thorsten Funke (l.), sein Stellvertreter Michael Lammers (r.) und IT-Spezialist Sven Weinkath zeigen, wie die neue Lernplattform aix-concept aufgeteilt ist.

Foto: Armin Fischer ( arfi )

Das Berufskolleg Placidahaus in Xanten startet eine großangelegte Digitaloffensive. „Wir rüsten nicht nach, wir machen eine Kernsanierung“, sagt der stellvertretende Schulleiter Michael Lammers. So hat das Berufskolleg mit Unterstützung des Schulträgers und des Bistums Münster nicht nur 60 iPads angeschafft, die den Schülern für das Lernen zu Hause ausgeliehen werden können. Die Schule will ihnen bei Bedarf auch den Internetzugang bereitstellen. Darüber hinaus wurde eine neue Lernplattform entwickelt, die alle Programme etwa für Videokonferenzen oder zum Austausch von Daten bereits integriert hat. Schon kommende Woche soll zudem die neue Schulhomepage an den Start gehen.

Mit Ausbruch der Pandemie haben zahlreiche Schulen mobile Endgeräte angeschafft, um beim coronabedingten Heimunterricht Chancengleichheit ermöglichen zu können. Nach Ansicht von Kostenpflichtiger Inhalt Berufskolleg-Leiter Thorsten Funke sei es mit den Schul-Tablets jedoch nicht getan. „Wir haben unsere Schüler nach den Bedingungen zu Hause befragt“, sagt er. Neben dem Bedarf an Endgeräten habe sich auch gezeigt, „dass einige Schüler zu Hause über kein W-Lan verfügen“. Das Problem: „Wenn sich ein Schüler mit seinem Smartphone in eine Videokonferenz einwählt, hat er unter Umständen schon nach einer Sitzung sein ganzes Datenvolumen verbraucht“, erklärt Funke.

Dem Berufskolleg war es deshalb wichtig, den Schülern bei Bedarf auch den Internetzugang zu Hause bereitzustellen. Möglich macht das ein Angebot der Deutschen Telekom, das ausschließlich von Schulträgern und Bildungseinrichtungen genutzt werden kann. „Wir schaffen dafür Router an, die die Schüler in ihre heimischen Steckdosen stecken. In Verbindung mit einer speziellen SIM-Karte steht den Schülern dann ein unbegrenztes Datenvolumen zur Verfügung“, erklärt Funke. Die Kosten für den sogenannten Education-Tarif belaufen sich pro Vertrag auf zehn Euro im Monat. „Dafür suchen wir noch Sponsoren“, sagt Funke. Kommende Woche wolle man die Verträge unterzeichnen. Allerdings, so der Schulleiter, sei der Weg dorthin steinig gewesen. „Bei der Telekom wusste niemand so richtig über den Tarif Bescheid, wir wurden tagelang hin und her verwiesen.“ Mit Unterstützung des SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider hätten die Vorgänge dann beschleunigt werden können.

Weitere Hilfe holte sich die Schule mit Techniker und IT-Spezialist Sven Weinkath von Hoffmann Euronics ins Haus. „Wir haben gemeinsam eine neue, zweite Lernplattform entwickelt“, so Funke. Zwar nutzt das Berufskolleg schon seit Jahren die Plattform Schulbistum, über die beispielsweise Schulaufgaben hoch- und runtergeladen werden können und auf die im Lockdown nun auch andere Schulen zurückgreifen. „Der große Vorteil der neuen Plattform aix-concept ist aber, dass sie bereits alle notwendigen Microsoft-Programme wie Teams für Videokonferenzen integriert hat“, erläutert Lammers. „Die Schüler müssen keine Programme mehr selbst besorgen, sondern bekommen kostenlos eine Office-365-Lizenz.“

Das Berufskolleg Placidahaus lädt am Montag und Dienstag, 1. und 2. Februar, jeweils von 16 bis 20 Uhr zu ihren Anmeldetagen ein. Es gelten die Corona-Schutzregeln.

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