Ehemaliges Förderzentrum in Xanten 42 Wohnungen entstehen in Citylage

Xanten · Das Architekturbüro atelier3 stellte seine konkretisierten Pläne für das Areal des ehemaligen Förderzentrums vor. Baubeginn soll 2020 sein.

 Architekt Reiner Jungnitsch stellte die Pläne für die Sozialwohnungen auf dem Areal des Förderzentrums vor.

Architekt Reiner Jungnitsch stellte die Pläne für die Sozialwohnungen auf dem Areal des Förderzentrums vor.

Foto: Schmidt-Jungnitsch

Lange hat es gedauert, so manche nicht einkalkulierte Arbeitsstunde bei Verwaltung und Politik gekostet. Doch nun ist der Abriss der alten Förderschule gegenüber des Stiftsgymnasiums und der Neubau von insgesamt 42 Wohnungen wieder ein Stückchen nähergerückt. Seit Freitag liegen die Pläne im Rathaus zur Einsicht aus. Das Bauleitplanverfahren für das letzte große Filetgrundstück, das die Stadt mit Innenstadtlage besessen hatte, läuft. Im Rathaussaal stellte Architekt Reiner Jungnitsch das etwa fünf Millionen Euro teure Projekt jetzt vor. Allerdings wird es mit dem Spatenstich noch eine ganze Weile dauern dauern. Im Laufe des kommenden Jahres kann es möglicherweise soweit sein.

Der Sieger eines Wettbewerbs mit ursprünglich drei Entwürfen, das Xantener atelier3, steht also in den Startlöchern. 80 Prozent der 42 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern sind öffentlich gefördert. Das heißt, staatliche Zuschüsse für den Bau halten den Mietpreis, der bei etwa sechs Euro je Quadratmeter liegen wird, niedrig. So sollen sich auch Menschen mit niedrigem Einkommen oder Bezieher von Transferleistungen eine Wohnung leisten können. Die Preisbindung besteht für 20 Jahre. Für die anderen, frei finanzierten Wohnungen werde der Investor auch moderate Mieten anstreben, sagte Jungnitsch.

     Das Gelände des ehemaligen Förderzentrums an der Johannes-Janssen-Straße: Hier sollen die Häuser gebaut werden.

Das Gelände des ehemaligen Förderzentrums an der Johannes-Janssen-Straße: Hier sollen die Häuser gebaut werden.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Anstelle des jetzigen Schulbaus entstehen unterschiedlich große, zweigeschossige Mehrfamilienhäuser – locker in einem Karree angeordnet, mit einem Treffpunkt samt Spielplatz in der Mitte. „Wir haben keine einheitlichen Giebel“, erläuterte der Architekt. Die Spitzdächer sind verschieden hoch, um das Ganze optisch aufzulockern. In einer Tiefgarage und oberirdisch an der zum Gymnasium zugewandten Seite werden 42 Parkplätze geschaffen.

In den nächsten Schritten bis zum Spatenstich wird die Stadt die weiteren planerischen Voraussetzungen schaffen, damit Jungnitsch loslegen kann. Im Winter werden die bis dahin weiter ausgefeilten Pläne noch einmal zur Einsicht offengelegt, ehe anschließend der Rat endgültig über den Bebauungsplan abstimmen wird. Unklar ist derzeit noch, wann die leerstehende frühere Förderschule abgerissen wird. Der Architekt plant damit in diesem Jahr.

In der Schule wurde in den 60er Jahren – wie vielfach damals üblich – auch Asbest verbaut. Beim Abriss, so machte Bürgermeister Thomas Görtz deutlich, werde es aber keine Belastung der Umgebung geben. „Für solche Fälle gibt es zertifizierte Unternehmen“, ergänzte er. Auch Jungnitsch sagte einen umweltfreundlichen Abriss hinter einer Schutzfolie zu.

Bei der Vermietung erwartet der Architekt einen „großen Ansturm“. In der Tat besteht in Xanten eine große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. „Die Prognose hat gezeigt, dass ein kontinuierlicher Neubau von jährlich rund 20 Wohnungen erforderlich ist, um den Bedarf zu decken“, steht dazu im Handlungskonzept Wohnen der Stadt. Es wurden „sehr deutliche Versorgungsengpässe für einzelne Zielgruppen“ ausgemacht, vor allem an seniorengerechten, barrierearmen Wohnungen sowie an kleinen Wohnungen für Singles und Zwei-Personen-Haushalte. „Eine Nachfragegruppe, die in den kommenden Jahren noch zunehmen wird“.

Nach den im Konzept ermittelten Zahlen für 2015 hat fast jeder fünfte Haushalt ein niedriges Einkommen. Das Ausweichen auf andere preisgünstige Wohnungen ist nur bedingt möglich, da der Markt auch hierfür kaum Angebote hat.

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