Xanten Die Schützen legen die Stadt lahm

Xanten · Aufgrund des Bundesfestes wird am Sonntag, 16. September, die komplette historische Innenstadt gesperrt. Anwohner haben Verständnis, sie beklagen aber die allgemeine Parkplatzsituation bei Großveranstaltungen in Xanten.

 Eine von vielen gesperrten Straßen am Sonntag: die Hühnerstraße in Xanten.

Eine von vielen gesperrten Straßen am Sonntag: die Hühnerstraße in Xanten.

Foto: Julia Lörcks

Des einen Freud ist des anderen Leid: Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BDHS) feiert am Wochenende Bundesfest in Xanten. Höhepunkt des dreitägigen Schützenspektakels ist die große Parade am Sonntag, 16. September.

Ab 11.30 Uhr marschieren Zehntausende Schützen durch die historische Innenstadt zum Festzelt gegenüber der Schreinerei Olfen an der Siegfriedstraße. Startpunkt ist der Kleine Markt. Von dort aus geht es etwa zwei Kilometer lang über Karthaus, Hühner-, Scharn- und Orkstraße bis zum Südwall, der Marsstraße über den Markt, über die Kurfürstenstraße, Klever Straße und schließlich zur Siegfriedstraße. „Das wird ein imposantes Bild. Es werden sämtliche Uniformen, Trachten, Kleider und Roben aus ganz Deutschland in Xanten auflaufen“, sagt Emil Vogt, Bundesschützenmeister beim BHDS.

Genauer gesagt werden 2000 bis 2500 Schützen pro Stunde über Xantens Straßen marschieren. Aus diesem Grunde wird am Sonntag der gesamte historische Innenstadtbereich innerhalb der Wallmauern für den motorisierten Verkehr gesperrt. Das gab die Stadt Xanten am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt. „Am 16. September besteht von 7 bis 17 Uhr keine Möglichkeit der Zu- und Abfahrt. Entlang des Zugweges gilt ein absolutes Halteverbot“, schreibt das Ordnungsamt. Die St.-Victor-Bruderschaft, die anlässlich ihres 625-jährigen Bestehens Ausrichter des 76. Bundesfestes ist, bittet die Bevölkerung um Verständnis und wünscht gleichzeitig viel Spaß beim Zuschauen. Schon vor Tagen habe sie neongelbe Zettel an die Anwohner verteilt und über die Einschränkungen an diesem Tag informiert.

Diese kamen allerdings nicht bei allen Bürgern gut an: Andrea Sanders zum Beispiel wohnt seit gut zwei Jahren am Markt. „Eigentlich eine Toplage und trotzdem nicht immer angenehm“, sagt sie. In Xanten jage ein Event das Nächste. Vergangenen Freitag war es der Citylauf, Samstag die Parade der Helena-Bruderschaft, Sonntag Modenschau und verkaufsoffener Sonntag. Ihr sei durchaus bewusst, dass sie in einer Touristenstadt lebe, sie meint aber: „Manchmal ist weniger auch mehr.“

Dann der gelbe Zettel. Er brachte das Fass zum Überlaufen. Nicht, weil sie Schützenfeste nicht mag. „Es ist die Parkplatzsituation, die das Leben in der Stadt so schwer macht. Als Anwohnerin ohne Stellplatz oder Garage wird die Parkplatzsuche am Wochenende oft zu einer echten Herausforderung. Da hilft auch der Anwohnerparkausweis, den die Stadt sich mit 120 Euro im Jahr bezahlen lässt, nicht weiter, weil die Anzahl der Parkplätze, die unter diese Regelung fallen, recht überschaubar ist und es keine ausgewiesenen Anwohnerparkplätze gibt“, sagt Sanders.

Zumindest für das Bundesfest am Sonntag gibt es eine Ausnahmeregelung: Betroffene Anwohner können ihre Fahrzeuge auf die Parkplätze bei Edeka in Lüttingen, Am Ärztehaus, Bahnhofstraße, de Beyer, Siegfriedstraße und Hagenbuschstraße kostenlos und ohne zeitliche Begrenzung parken. „Die Stadt wird an diesem Tag ganztägig auf Parkgebühren verzichten und die Parkscheibenpflicht aufheben“, sagt Peter Bullmann von den Victor’ssen.

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