Osterbrauchtum im Kreis Mettmann Hier lodern die schönsten Osterfeuer

Wülfrath/Erkrath · Der Brauchtum an den Ostertagen hat eine lange Tradition. Wo und wann in Mettmann, Wülfrath und Erkrath ein Osterfeuer entzündet wird, gibt es im Überblick.

Traditionell lodert ein Osterfeuer in Obschwarzbach.

Traditionell lodert ein Osterfeuer in Obschwarzbach.

Foto: D. Cyrulinski/Daniel Cyrulinski

Wärmend lodern die rot-orangen Flammen, sobald das Feuer einmal entzündet ist. Kinderaugen werden größer, die Münder sind staunend geöffnet. Erwachsene genießen vor allem die Wärme, die die abbrennenden Holzscheite spenden. Es ist Kult, Brauchtum und eine Veranstaltung für die ganze Familie: das Osterfeuer.

Für viele Menschen gehört es einfach zu Ostern dazu. Umso schmerzlicher war es, als während der Corona-Pandemie keine Osterfeuer lodern konnten. Der Ursprung zu dem Brauchtum ist germanisch-heidnisch. Die Deutung für das Osterfeuer fällt unterschiedlich aus. Im christlichen Blickwinkel kann das Feuer als Licht und somit als Zeichen für die Auferstehung Christus gesehen werden. Im ursprünglich heidnischen Brauch bedeutet das Entfachen des großen Feuers die Wiederkehr der Natur.

 In Mettmann gab es lange Zeit am Ostersamstag auf „Gut Hellenbruch“ zwischen Mettmann-Süd und dem Neandertal ein großes Osterfeuer. Vor einigen Jahren hat dort der Besitzer des Bauernhofes mit angrenzendem Café gewechselt, seitdem findet dort die Brauchtumsveranstaltung nicht mehr statt. Das einzige Osterfeuer in Mettmann wird an der Grenze zu Wülfrath entzündet. Der Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach hält dort seit über 20 Jahren an diesem beliebten Osterbrauchtum fest. Der Beginn der Veranstaltung auf der Festwiese an der Meiersberger Straße ist am Karsamstag, 8. April um 16 Uhr. „Bei Einbruch der Dunkelheit entzünden wir dann das Osterfeuer, sagt Vorsitzender Daniel Cyrulinski. „Es kommen immer eine Menge Leute, nicht nur aus Ob- und Niederschwarzbach, sondern auch aus der Mettmanner Kernstadt, aus Metzkausen sowie aus Wülfrath und Homberg. „Unser traditionelles Osterfeuer hat schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht“, betont er. „In unserer Dorfgemeinschaft wird Geselligkeit ganz groß geschrieben“, versichert Cyrulinski, „wobei wir auch gern Besuchern von außen offen gegenüberstehen.“ Er macht deutlich, dass für die Organisation der Osterfeuer-Aktion eine Menge Helfer benötigt werden.

Auch in Wülfrath selbst müssen die Menschen nicht auf die Ostertradition verzichten. Der Bürgerverein Flandersbach lädt nämlich zum 8. April in den Ort ein. Auf dem Bolzplatz in der Dorfmitte geht es um 17 Uhr los. Das Feuer startet allerdings erst mit Einbruch der Dunkelheit. „Um die Wartezeit für die Kinder zu verkürzen, können Eltern mit ihren Kindern an einem kleinen Feuer Stockbrot grillen“, sagt der Vereinsvorsitzende Dirk Klüser. Neben einem Getränkewagen werden auch Cocktails serviert. „Das kam im letzten Jahr sehr gut an“, ergänzt Klüser. Es gibt etwas vom Grill und für Süßmäuler Waffeln. Der Verkaufserlös daraus soll an die Ukraine gespendet werden.

Wer noch ein weiteres Osterfeuer miterleben möchte, kann das am nächsten Tag in Erkrath tun. Das große Osterfeuer wird dort am Sonntag, 9. April, entfacht. Treffpunkt ist um 19.30 Uhr das Hochkreuz am Eickener Busch an der Autobahnbrücke in Richtung Neandertal. Die Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft und die Freiwillige Feuerwehr werden alle Vorkehrungen treffen, damit die Besucher einen schönen Abend erleben. Natürlich ist auch hier für Speisen und Getränke gesorgt. Die Bruderschaft würde sich über viele Bürger am Ostersonntagabend freuen.

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