Neersen „Um uns herum ist überall Absurdistan“

Neersen · Sascha Korf tritt mit seinem Comedy-Programm „Aus der Hüfte, fertig, los!“ am Samstag im Schloss Neersen auf

Morgen, Samstag, Abend um 20 Uhr tritt Sascha Korf in der Motte von Schloss Neersen auf. „Aus der Hüfte, fertig, los!“ heißt sein Programm, bei dem Improvisations-Comedy auf Kabarett trifft und Korf ein Feuerwerk der Sprache zünden wird. Wir hatten Gelegenheit, vorher mit ihm zu sprechen.

 Sascha Korf.

Sascha Korf.

Foto: #MSCHKY

Sie sind gebürtiger Detmolder. Haben Sie es als Westfale im Rheinland schwer?

Sascha Korf Am Anfang schon. Der Westfale gilt ja eher als ruhig und zuweilen leicht ruppig. Die ersten Monate im Rheinland waren von daher erstmal eine soziale Herausforderung. Man fühlte sich wie Alice im Wunderland. Aber wenn man einmal diese Mentalität verstanden hat, fängt man an, sie zu mögen. Inzwischen bin ich Vollblut- und Ganztagsrheinländer.

Wo finden Sie Nachschub für Ihre Alltagsbeobachtungen, die in den Shows thematisiert werden?

Korf Die Themen liegen quasi auf der Straße rum. Man muss nur die Augen offenhalten und beobachten. Um uns herum ist Absurdistan. Angefangen von Supermärkten, Tankstellen, Fitnessstudios, Gärten, Restaurants, Schulen. Diese Liste könnte ewig so weitergehen. Aber genau an diesen Orten passieren die lustigsten Sachen.

Thema Kommunikation. Wie gehen Sie selber mit Smartphone und sozialen Medien um. Benutzen Sie Emoji?

Korf Bei den sozialen Medien bin ich nur bei Facebook. Instagram oder Twitter mache ich nicht. Das nimmt so viel Zeit weg und gibt einem verhältnismäßig wenig zurück. Ich möchte nicht ausschließen, dass ich das vielleicht mal nutzen werde, wenn dann aber nur jobtechnisch. Nicht privat. Ob ich Emojis nutze? Daumen hoch, Lachender Smiley, Augenzukneif Smiley, gefaltete Hände, Sonnenbrillensmiley.

Bei den Dialogen mit dem Publikum läuft ja vieles spontan ab. Aber trotzdem: wie viel ist im Skript vorher festgelegt, wie viel ergibt sich aus den Tournee-Erfahrungen?

Korf Ich sag mal so: Es gibt feste Geschichten, die ich im Programm erzähle. Wann ich sie aber erzähle, mache ich von dem Abend abhängig. Je nach dem, wie die Interaktion mit dem Publikum läuft, schaue ich, wann ich was erzähle. Das ist aber auch das Einzige, was fest ist. Die komplette Konversation mit dem Publikum ist immer spontan und jeden Abend anders.

Ist der Alltag verrückt genug oder findet bei Ihnen auch Politik auf der Bühne statt?

Korf Früher habe ich mich gar nicht für Politik interessiert, geschweige denn darüber auf Bühnen gesprochen. Das ist heute schon anders. Diese Themen kommen bei mir auch vor, haben aber keinen zentralen Stellenwert.

Die Fragen stellte Heribert Brinkmann.

(hb)
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