Leichtathletik Sportler-Familie Ritte kehrt vom WTV zu Bayer 05 Uerdingen zurück

Wesel · Stabhochspringer Wolfgang Ritte geht mit seinem Anhang aus Wesel zurück nach Krefeld. Dort darf er sich auf eine neue Leichtathletik-Halle freuen.

Wolfgang Ritte gehört im Stabhochsprung zu den besten Senioren-Sportlern der Gegenwart. In Zukunft wird der "World Best Master of the Year 2008" sowie x-fache Welt- und Europameister seine Erfolge aber nicht mehr im Trikot des Weseler TV feiern. Den Moerser zieht es zurück zum SC Bayer 05 Uerdingen, dem er schon von 2001 bis 2006 und 1975 bis 1980 angehörte. Doch damit nicht genug. Denn der 60-Jährige nimmt gleich seine gesamte Familie mit. Ehefrau Ute (61), Sohn Thomas (34), Tochter Christina (31), Schwiegersohn Timo (32), der jüngere Bruder des früheren Weltklasse-Stabhochspringers Michael Stolle, der seine Karriere in Uerdingen begann, und Schwiegertochter Sabrina (33) schließen sich ebenfalls dem SC Bayer an. Gemeinsam hält das Sextett mit 24,49 Metern übrigens den inoffiziellen Familien-Weltrekord im Stabhochsprung.

So spektakulär dieser geballte Wechsel auch daher kommen mag, er hat ganz banale Gründe. Die Rittes wohnen inzwischen auf Steinwurfweite in Moers zusammen und haben deshalb zum Sportpark Löschenhofweg in Uerdingen im Vergleich zum Weseler Auestadion einfach einen kürzeren Anfahrtsweg zu absolvieren. "Wir haben uns in Wesel sehr wohl gefühlt. Aber nun fühlt es sich so an, als würden wir nach Hause zu kommen", sagt Wolfgang Ritte.

Die Entscheidung für einen Vereinswechsel wurde dem Ritte-Clan aber auch dadurch erleichtert, dass der Uerdinger Klub bis zum Herbst 2014 eine neue 70 x 21 Meter große Leichtathletik-Halle mit sechs 50-Meter-Geraden, technischen Anlagen für Weit-, Drei-, Hoch- und Stabhochsprung sowie Kugelstoßen erbauen wird. Dieser Komplex soll die 1985 anlässlich des Mehrkampf-Europacups errichtete und inzwischen marode Traglufthalle ersetzen, die jährlich obendrein 22 000 Euro an Energiekosten verschlingt.

Wolfgang Ritte und Schwiegersohn Timo waren zuletzt bei der außerordentlichen Abteilungsversammlung des Clubs anwesend. Dort wurde das Finanzierungskonzept des 1,5 Millionen Euro teuren Objektes mit überwältigender Mehrheit verabschiedet.

(RP)
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