Auszeichnung für das Ehrenamt in Wermelskirchen Waffelpause gewinnt den Heimatpreis

Wermelskirchen · Mit insgesamt 5000 Euro hat das Land den Heimatpreis für Initiativen und Vereine dotiert: Am Samstag zeichnete die Stadt unter den 13 Bewerbern auch den Hospizverein und die „DorfKultur“ aus.

Die Ehrenamtlichen der Waffelpause brachten Waffeleisen und Teig mit – und nahmen den Heimatpreis mit nach Hause. Die Stadt zeichnete auch Vertreter des Hospizvereins und der DorfKultur aus.

Die Ehrenamtlichen der Waffelpause brachten Waffeleisen und Teig mit – und nahmen den Heimatpreis mit nach Hause. Die Stadt zeichnete auch Vertreter des Hospizvereins und der DorfKultur aus.

Foto: Theresa Demski

Rosemarie Fischer und Christine Eggermann backen gerade Waffeln im Bürgerzentrum, als Marco Frommenkord am Samstag ans Rednerpult tritt. Der Vorsitzende des Zukunftsausschusses ist einer der wenigen im Saal, der in diesem Moment schon weiß, wer den Heimatpreis in diesem Jahr mit nach Hause nehmen wird. „Der Oscar für ‚Ankommen, Verweilen, Wohlfühlen‘ geht in diesem Jahr an die Waffelpause“, verkündet er dann. Rosemarie Fischer und Christine Eggermann aus Neuenhaus lachen sich kurz an und wischen sich die Hände an ihren weißen Schürzen ab. Dann stapeln sie die Waffeln auf Teller und machen sich gemeinsam mit Dorothea Hoffrogge und Klaus-Dieter Rath auf den Weg zum Rednerpult. Begleitet werden sie von echtem, ehrlichem Applaus. Die zwölf anderen Bewerber um den Heimatpreis gratulieren. Und Dorothea Hoffrogge tritt kurz hinter das Mikrofon: „Wir sind nur ein Teil des großen Miteinanders und des ehrenamtlichen Engagements“, stellt sie klar und ergänzt dann: „Aber wir sind sehr dankbar für diesen Preis.“ Mit 2500 Euro ist der erste Platz beim Heimatpreis dotiert – und schafft damit auch neuen Handlungsspielraum für Vereine und Initiativen.

Die Qual der Wahl hatte wie in den Vorjahren eine Jury mit Vertretern der politischen Ausschüsse und der Bürgermeisterin. „Wir haben uns wirklich schwer getan“, hatte Marion Lück schon zu Beginn erklärt. Zwischen den Preisträgern lägen nur Nuancen und alle Bewerber hätten große Anerkennung verdient. Den zweiten Platz beim Heimatpreis, der mit 1500 Euro dotiert ist, erhält am Samstag der Verein „DorfKultur“ aus Dabringhausen, den dritten Preis (1000 Euro) gewinnt der Hospizverein. „Eines haben sie alle gemeinsam“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück, „Sie tragen die Heimat im Herzen, denn sie engagieren sich für die Gemeinschaft in dieser Stadt.“ Und deswegen sei es ihr so wichtig, dass dieser Preis am Leben erhalten bleibe – um all die „liebevollen, innovativen und wichtigen Projekte zu würdigen“.

Das spiegelt auch der Rahmen der Preisverleihung wieder: Tanja Dehnen und Christiane Beyer vom Sozialamt haben sich für dekorierte Tische, volle Plätzchen- und Stollenteller, für Glühwein und Punsch ins Zeug gelegt. Und jeder der 13 Bewerber bekommt die Gelegenheit, sich und seine Arbeit vorzustellen. Es sind sportliche und soziale Projekte, kulturelle und musikalische Initiativen, Ideen rund um die Stadtgeschichte und die Erhaltung der Obstbaumkultur, die in den Fokus rücken. Die Stadtführerinnen Constanze Thiel und Petra Ammon sind in historischen Kostümen gekommen und plaudern aus dem Nähtäschchen. Viele Vereine haben Fotos mitgebracht und gewähren einen Blick in ihre Arbeit. In den Begründungen für die Platzierungen spiegelt sich die Vielseitigkeit des Ehrenamts in Wermelskirchen wieder: „Der Hospizverein wird für sein stilles Wirken ausgezeichnet“, erklärt Laudator Andreas Willinghöfer. Respektvoll und dezent seien die Sterbe- und Trauerbegleiter um die Koordinatorinnen Anke Stolz und Ute Lüttinger im Einsatz. Dafür gebühre ihnen großer Respekt.

Wohingegen es bei der „DorfKultur“ in Dabringhausen auch mal laut werden darf: „Ihre hochprofessionellen Veranstaltungen machen irrsinnigen Spaß“, bescheinigt die Bürgermeisterin den Zweiplatzierten. Deren stellvertretender Vorsitzender Thomas Busch ist sichtlich überrascht über die Auszeichnung. „Uns fehlen die Worte“, sagt er. Dann ergänzt er: „Eigentlich sind die vielen sozialen Projekte doch viel wichtiger als wir.“ Aber die Jury ist klar in ihrem Urteil: Die „DorfKultur“ schafft Gemeinschaft und führt die Menschen zusammen. „Und ich freue mich, dass dieser Preis nach Dabringhausen geht“, sagt die Bürgermeisterin. Dann bescheinigt sie den Wermelskirchener Ehrenamtlichen noch Seltenheitswert: In der Begegnung mit Dienstkollegen aus anderen Städte stellte sie immer wieder fest, „dass so ein großes Engagement etwas ganz Besonderes ist“.

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