Geselligkeitsverein Wallrath gewinnt ersten Preis Heimatpreis ehrt Traditionsverein und Engagement für Flüchtlinge

Jüchen · Wer den Heimatpreis erhält, ist durch herausragendes Engagement aufgefallen. In Haus Katz ehrte Bürgermeister Harald Zillikens die drei diesjährigen Preisträger.

Bernd Mockel, Mirko Löhr, Bürgermeister Harald Zilikens, Monika Maßen und Henrich Euler bei der Heimatpreis-Verleihung.

Bernd Mockel, Mirko Löhr, Bürgermeister Harald Zilikens, Monika Maßen und Henrich Euler bei der Heimatpreis-Verleihung.

Foto: Judith Michaelis (jumi)

Das Land hatte 5000 Euro Preisgeld zur Verfügung gestellt. Der mit 2500 Euro dotierte 1. Preis ging an den Geselligkeitsverein Wallrath 1922. Stellvertretend nahmen ihn Mirko Löhr und Bernd Mockel entgegen. Über den 2. Preis und 1500 Euro freute sich Monika Maßen. Der 3. Preis, dotiert mit 1000 Euro, ging an Heinrich Euler.

„Der Hauptausschuss hat die Preisträger ermittelt und er legte auch die Reihenfolge fest“, so Bürgermeister Harald Zilikens. Die Preisverleihung solle auch andere Menschen dazu animieren, sich für ihre Heimat einzusetzen.

Bernd Mockel vom Geselligkeitsverein Wallrath kann die 2500 Euro gut gebrauchen: „Wir haben in diesem Jahr unser 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Das Jubiläumsfest war das größte Fest, das wir jemals gefeiert haben.“ Das habe viel Geld gekostet. Und die Kirmes sei trotz des Landeszuschusses aus dem Topf „Neuanfang“ ein Minusgeschäft gewesen. „Wir müssen uns überlegen, ob auf Dauer eine Kirmes stattfinden kann, wenn wir jedes Mal 10.000 Euro dazu tun müssen“, sagte Mockel.

Monika Maßen hat dieses Problem nicht. Sie investiert vor allem Zeit. Seit 2015 engagiert sie sich unermüdlich für Flüchtlinge. Die 51-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin aus Bedburdyck hatte bereits vor zwei Jahren den Ehrenamtspreis bekommen. Bürgermeister Zillikens hat ihr Engagement im Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen im Lindenhof noch in bester Erinnerung. Viele Bedburdycker hätten der Unterbringung dort zunächst sehr ablehnend gegenüber gestanden. Später habe Monika Maßen sich über eine Welle der Hilfsbereitschaft freuen können. Sie setzt sich auch heute noch für Flüchtlinge ein, kümmert sich um Jobs und begleitet Flüchtlinge bei Behördengängen und Arztbesuchen. Ihre Tochter Mia, 23 Jahre alt, hilft ihr dabei.

Heinrich Euler war früher Konrektor der Katholischen Hauptschule Grevenbroich. Der frühere Schulrat Friedhoff hatte ihn gebeten, Flüchtlingen Deutschunterricht zu erteilen. „Ich hätte mir früher in der Hauptschule Kinder gewünscht, die so aufmerksam bei der Sache sind wie jetzt die Flüchtlingskinder“, sagte der 72-jährige Preisträger. Vor allem Mädchen aus Afghanistan wüssten den Schulbesuch mit den daraus resultierenden Chancen zu schätzen. „Ich habe nicht mit dem Preis gerechnet, aber ich freue mich sehr – das ist eine große Würdigung meiner ehrenamtlichen Arbeit“, erklärte Euler.

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