Vielfältiges Engagement für die Heimat in Schwalmtal Das sind die Träger des Heimatpreises
Schwalmtal · Überraschung, Freude, Stolz: So fühlten sich die drei Träger des Heimatpreises. Bürgermeister Gisbertz sagte: „Wir haben die Richtigen geehrt.“
„Damit habe ich nicht gerechnet.“ Dieser Satz war bei der Vergabe des Heimatpreises 2022 der Gemeinde Schwalmtal am Mittwoch mehrfach zu hören. Umso größer war die Freude. Dies sagte etwa Lothar Lange, seit 1976 Leiter der Laientheatergruppe Oldtimer-AG und früherer Lehrer, bei der Auszeichnung mit dem ersten Platz für sein kulturelles Schaffen. Für ihn sind mit dem vom Land NRW geförderten Preis 2500 Euro verbunden.
„Das Geld kann unsere Theater-AG sehr gut gebrauchen“, sagte Lange. Ein Teil werde gespendet, aber: Nach drei Jahren ohne Auftritte habe man Ausfälle von einigen Tausend Euro – und noch weitere Kosten vor sich. So müssten neue LED-Scheinwerfer gekauft werden, sowohl für die Halle als auch für die kleine Waldbühne am Hariksee. „So viele Stücke können wir gar nicht aufführen, um das alles zu stemmen“, sagte der AG-Leiter.
Insgesamt sieben Vorschläge sind bei der Verwaltung für den Heimatpreis 2022 eingegangen. „Alles Projekte, die auszeichnungswürdig sind“, sagte Bürgermeister Gisbertz bei der Preisverleihung im Rathaus am Mittwoch. Die Gespräche mit den Preisträgern hätten ihm gezeigt, dass die Jury, zu der neben dem Bürgermeister seine Stellvertreter und die Fraktionsvorsitzenden gehörten, die richtige Wahl getroffen hätten.
André Wuttke, Vorsitzender des Tafelvereins, und seine Stellvertreterin Petra Spangenberg waren ebenfalls überwältigt. Spangenberg kam mitten aus der Verteilung der Weihnachtspäckchen zur Auszeichnung. Sie schilderte die aktuell schwierige Situation der Tafel: „Die Spendenbereitschaft ist gesunken.“ Vor zwei Jahren konnten 180 Päckchen zu Weihnachten verteilt werden, 2021 waren es rund 120, in diesem Jahr um die 90. „Zudem ist die Zahl der Nutzer von 270 im Sommer auf 400 gestiegen“, schilderte Wuttke. Deshalb habe man einen Aufnahmestopp verhängt. Zudem gebe es rund 30 Prozent weniger Lebensmittelspenden. Einen Teil der 1500 Euro Preisgeld will der Verein nutzen, um sich bei den rund 40 Ehrenamtlern erkenntlich zu zeigen.
Karl-Heinz Schroers ist vielen als leidenschaftlicher Erforscher seiner Heimat bekannt. Zu seinen jüngsten Projekten zählen ein Buch über das Bethanien-Kinderdorf und die Beteiligung an den Kurzfilmen rund um den Schwalmtaldom St. Michael.
„Aktuell recherchiere ich zu den Ehrenbürgern der Gemeinde“, sagte er. Brisant: Hitler und Hindenburg gehörten dazu. Die 1000 Euro Preisgeld als Drittplatzierter will Schroers für weitere Projekte nutzen.