Boxer aus Mönchengladbach bei der Deutschen Meisterschaft Oliver Ginkel gewinnt Bronze und hadert mit Punktrichtern
Boxen · Bei der Deutschen Meisterschaft unterliegt Oliver Ginkel im Halbfinale gegen den amtierenden Titelverteidiger. Weshalb es für den Gladbacher Boxer eine Art Déjà-vu war und wieso er mit der Wertung des Kampfgerichtes nicht einverstanden war.
Für Oliver Ginkel muss sich diese Deutsche Meisterschaft wie ein Déjà-vu angefühlt haben. Erst im August – als die Boxer ihre 2021 coronabedingt verschobene Meisterschaft in Heidelberg nachgeholt haben – traf der 25-Jährige in seiner Halbschwergewichtsklasse bis 80 Kilogramm zunächst auf Georgy Gubeladze und dann im Finale auf den mehrfachen Deutschen Meister Silvio Schierle. Denkbar knapp unterlag Ginkel damals nach Punkten und wurde Vizemeister.
Nun traf der aus Mönchengladbach stammende Boxer bei der DM 2022 in Rostock erneut auf diese beiden Widersacher seiner Gewichtsklasse – und erlebte einen ähnlichen Verlauf.
Wie schon in Heidelberg ging es für Ginkel zunächst gegen Georgy Gubeladze aus Schwerin. „Ich wusste, was auf mich zukommt, und war gut auf ihn vorbereitet“, erzählt Ginkel. „Auch wenn der Kampf schwieriger war als im Sommer, konnte ich mich doch souverän durchsetzen.“ Nach dem 4:1-Punktsieg stand das Match gegen Titelverteidiger Silvio Schierle an – anders als bei der vorherigen DM kam es nun in Rostock aber bereits im Halbfinale zu diesem Duell.
Ginkel, der den Einzug ins Finale zuvor als Ziel für die Meisterschaft ausgegeben hatte, fand gut in den Kampf hinein und bot dem erfahrenen Schierle Paroli. „Es war wieder ein sehr knapper Kampf über drei Runden, wobei ich schon das Gefühl hatte, dass ich in der ersten und dritten Runde leicht die Nase vorne hatte“, so Ginkel. In jeder Runde hatte der Gladbacher einen anderen Punktrichter auf seiner Seite, konnte aber zu keinem Zeitpunkt die Mehrheit des Kampfgerichtes überzeugen – so stand eine erneute Niederlage gegen Silvio Schierle zu Buche. „Das spiegelt aus meiner Sicht keineswegs den Kampf wider und ärgert mich“, erklärt Ginkel, der nun erst einmal zur Ruhe kommen möchte.
„Ich bin ja nach einer längeren Pause wieder zurück in den Ring gekommen und habe nun 16 Kämpfe in sechs Monaten bestritten – das ist eigentlich das Pensum für ein ganzes Jahr. Daher merke ich momentan auch, dass Kopf und Körper ein wenig nachlassen“, sagt der Gladbacher Boxer.
Im neuen Jahr möchte der 25-Jährige dann wieder voll angreifen und wird in der 1. Bundesliga an den Start gehen. Für welchen Verein Ginkel boxen wird, steht aber noch nicht fest.