Stadt verleiht Heimatpreis „Xanten hat ein starkes Ehrenamt“

Xanten · Die Stadt würdigt den Einsatz für die Gesellschaft: Vereine aus Marienbaum, Wardt und Lüttingen bekommen den Heimatpreis. Ehrenamtlich betreiben sie eine Corona-Teststelle, gießen Bäume, organisieren Jugendfahrten.

Bürgermeister Thomas Görtz (vorne, 2.v.r.) überreichte den Heimatpreis der Stadt Xanten. Der erste Platz ging an Theo Krebbers (vorne, 2.v.l.) und Klaus Hagedorn für die St.-Birgitten-Bruderschaft Marienbaum. Den zweiten Preis erhielten Heinz-Josef Bühren (hinten, M.) und Jan-Philipp Hellmann (hinten, l.) für die Bruderschaft St. Willibrord Wardt. Dritter wurde der Heimat- und Bürgerverein Lüttingen, stellvertretend erhielten Theo Bours (hinten, l.) und Carina von Ostrowski die Auszeichnung. 
  RP-Foto: wer

Bürgermeister Thomas Görtz (vorne, 2.v.r.) überreichte den Heimatpreis der Stadt Xanten. Der erste Platz ging an Theo Krebbers (vorne, 2.v.l.) und Klaus Hagedorn für die St.-Birgitten-Bruderschaft Marienbaum. Den zweiten Preis erhielten Heinz-Josef Bühren (hinten, M.) und Jan-Philipp Hellmann (hinten, l.) für die Bruderschaft St. Willibrord Wardt. Dritter wurde der Heimat- und Bürgerverein Lüttingen, stellvertretend erhielten Theo Bours (hinten, l.) und Carina von Ostrowski die Auszeichnung. RP-Foto: wer

Foto: RP/Markus Werning

Die Stadt Xanten hat den Heimatpreis des Jahres 2022 überreicht. Gewonnen haben drei Vereine aus Marienbaum, Wardt und Lüttingen. In der Ratssitzung am Dienstagabend wurde die Auszeichnung übergeben. Wir stellen die Gewinner vor.

Dritter Platz: Heimat- und Bürgerverein Lüttingen Ein Team organisiert seit 1994 jedes Jahr (ausgenommen 2020 und 2021 wegen Corona) ein Herbstlager für Kinder. Anfang der 90er Jahre sei überlegt worden, dass es in Lüttingen nicht nur ein Zeltlager im Sommer geben solle, sondern dass die Kinder auch die Möglichkeit haben sollten, für ein paar Tage ohne ihre Eltern wegzufahren, erklärte Theo Bours. Jedes Jahr werde versucht, ein anderes Ziel in Deutschland zu wählen. „Wir haben schon unterschiedliche Ecken kennengelernt.“ In diesem Jahr sei es in die Eifel gegangen. 40 bis 50 Kinder führen jedes Mal mit. Hinzu kämen Betreuer und viele Helfer, zum Beispiel Menschen, die in der Küche stünden, denn es werde immer ein Selbstversorgerhaus gebucht. Das Preisgeld – für den dritten Platz gibt es 1000 Euro – werde ins Herbstlager investiert: Die Häuser seien teurer geworden, „die Preise explodieren“. Bürgermeister Thomas Görtz dankte dem Verein „für den Einsatz für Xantener Kinder“.

Zweiter Platz: Schützenbruderschaft St. Willibrord Wardt Sie hat Baumpatenschaften übernommen. In den Sommermonaten bewässert sie ein- oder zweimal pro Woche mehrere Bäume im Dorf, wie Brudermeister Heinz-Josef Bühren erklärte. Die Idee dazu sei entstanden, weil alte Bäume gefällt werden mussten, die Stadt dafür neue pflanzte und Paten suchte. Er habe die Jugend in der Bruderschaft angesprochen, und diese habe sofort zugesagt. Sie hätten dann ein Wasserfass mit 1500 Liter Fassungsvermögen organisiert und die Patenschaften nicht nur für fünf Bäume übernommen, wie ursprünglich vorgesehen, sondern für zwölf. „Wir wässern die Bäume in den Sommermonaten, wenn es trocken ist.“ Auch ältere Mitglieder hätten gefragt, ob sie mitmachen könnten, so sei das Team auf 15 Personen angewachsen. Von dem Preisgeld – für den zweiten Platz gibt es 1500 Euro – wolle die Bruderschaft der Stadt etwas zurückgeben: „Wir wollen zwei oder drei Bäume spenden und in Wardt pflanzen.“ „Tolle Sache, sagte Görtz. „So funktioniert Ehrenamt.“

Erster Platz: St.-Birgitten-Schützenbruderschaft Marienbaum 1793 Der Verein hat während der Corona-Pandemie zusammen mit einer Firma eine Corona-Teststation im Dorf aufgebaut. Dadurch hatten Bewohner des Xantener Ortsteils die Möglichkeit, sich vor Ort testen zu lassen. Vorher mussten sie dafür erst einige Kilometer zurücklegen, um nach Kalkar, Xanten oder Sonsbeck zu kommen. Gerade für die älteren Bewohner von Marienbaum sei es schwierig gewesen, die weiten Strecken zu fahren, erklärte Brudermeister Theo Krebbers. Aber über Monate hinweg habe jeder erst einen Test machen müssen, um ein Altenheim, ein Krankenhaus oder eine Veranstaltung zu besuchen. Im Vorstand sei deshalb die Idee geboren, im Schießstandsgebäude in der Dorfmitte eine Teststation aufzubauen und zu betreiben, professionell unterstützt durch einen Partner, die Firma Med1plus. In der Bruderschaft hätten sie innerhalb kurzer Zeit 40 Mitglieder bereit erklärt, ehrenamtlich Aufgaben in der Teststelle zu übernehmen, damit sie morgens und nachmittags geöffnet werden kann. Denn: „Schützen kommt von Schützen“, sagte Krebbers. Die Heimatpreis-Jury sei sich einig gewesen, dass dieses Engagement den ersten Preis verdient habe, sagte Görtz. Er hoffe trotzdem, „dass wir es nicht noch einmal brauchen“. Für den ersten Platz gibt es 2500 Euro.

(wer)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort