Neue Anlagen in Jüchen Beim Probealarm heulen erstmals alle 26 Sirenen

Jüchen · Der Sirenen-Test am Donnerstag ist in Jüchen aus Sicht von Feuerwehr und Stadtverwaltung geglückt. Erst kürzlich war das Netz massiv aufgestockt worden. In Schaan und Wey hatte es dagegen Beschwerden gegeben.

 Solche Sirenen ertönten beim großen Probealarm am Donnerstag.

Solche Sirenen ertönten beim großen Probealarm am Donnerstag.

Foto: Kandzorra, Christian

Vollbeschallung in Jüchen: Beim großen bundesweiten Probealarm am Donnerstag um 11 Uhr sind alle Sirenen im Stadtgebiet angesprungen – auch die 13 neuen, mit denen die Zahl der Warnanlagen in den vergangenen Monaten verdoppelt worden war. „Laut Feuerwehr sind alle Sirenen gelaufen“, sagte Rathaus-Sprecherin Ursula Schmitz einige Minuten nach dem Test. „Aus Sicht der Stadtverwaltung ist der Probealarm damit erfolgreich verlaufen.“

Am Vormittag hatten insbesondere die Mitglieder der Jüchener Feuerwehr ihre Ohren gespitzt und genau hingehört, ob alle Sirenen in ihrer jeweiligen Umgebung aufheulen – und die akustischen Signale (inklusive Entwarnung) in der geplanten Folge vollständig zu hören sind. Laut Schmitz soll aus keinem der Stadtteile gemeldet worden sein, dass eine Sirene nicht wie geplant läuft. Demnach funktionierten auch die 13 neuen Exemplare auf Anhieb so wie vorgesehen.

Wie Ursula Schmitz berichtet, waren die akustischen Signale im Rathaus deutlich zu hören. Und mehr: „Bei uns ploppten auch die Push-Nachrichten auf.“ Zum ersten Mal war bei diesem Probealarm das in anderen Ländern seit langer Zeit übliche „Cell-Broadcast“-System aktiviert worden, also die Warnung von Menschen über schrille Alarmsignale direkt auf ihrem Smartphone. Obwohl alle wussten, dass es um 11 Uhr den Probealarm geben würde, „habe ich mich ganz schön erschrocken“, gibt Schmitz zu. Doch das dürfte in Jüchen vielen so gegangen sein, denn für die meisten war insbesondere der Alarm auf dem Smartphone neu. 

Um im Katastrophenfall großflächig warnen zu können, waren im Auftrag der Stadt in den vergangenen Monaten zusätzlich zu den 13 bestehenden Feuer-Sirenen an weiteren 13 Standorten neue Mastsirenen aufgebaut worden. Die letzte Anlage wurde am Donnerstag der vergangenen Woche am Herberather Weg in Gierath fertiggestellt. Im Oktober und November wurden darüber hinaus Sirenen in Damm, Dürselen, Hackhausen, Hoppers, Kamphausen, Mürmeln, Neuenhoven, Rath, Schaan, Schlich, Wallrath und Wey installiert, nachdem entsprechende Förderanträge der Stadt über je 17.500 Euro von der Bezirksregierung Düsseldorf positiv beschieden worden waren. Der Aufbau eines flächendeckenden Netzes zur Warnung der Bevölkerung ist auch eine Folge der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021.

Beschwerden gegen die Aufstellung von Sirenen hatte es in den vergangenen Wochen in Schaan und Wey gegeben. In Schaan wird der gewählte Standort auf dem Dorfplatz von der Dorfgemeinschaft kritisiert, beim Aufbau kam es zu einer Protestaktion von Bürgern. Der Standort gilt jedoch als alternativlos, weil es sich um ein städtisches Grundstück handelt, von dem aus sich der Ort gut beschallen lässt. In Wey legte – so steht es in einem jüngst vorgelegten Bericht der Stadtverwaltung – ein Anwohner Beschwerde ein, weil er eine Immissionsbelastung durch den Lichtreflex des Sirenenmastes sowie Lärm befürchte.

Die Stadt weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die 13 neuen Sirenen nur dann aufheulen sollen, wenn es groß angelegte und vorher angekündigte Probealarme gibt (zweimal pro Jahr) – und natürlich dann, wenn ein echter Katastrophenfall eintritt.

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