Lebensmittelspenden in Wermelskirchen Tafel sucht dringend nach neuer Unterkunft

Wermelskirchen · Seit mehr als zehn Jahren hat die Tafel ihren Sitz in einem Container-Pavillon. Der Verein versorgt rund 360 Haushalte mit Lebensmitteln.

     Seit 2008 ist der Pavillon neben der Feuerwache das Domizil der Wermelskirchener Tafel. Der Verein sucht dringend nach neuen Räumen. Viele Wermelskirchener sind auf gespendete Lebensmittel angewiesen.

Seit 2008 ist der Pavillon neben der Feuerwache das Domizil der Wermelskirchener Tafel. Der Verein sucht dringend nach neuen Räumen. Viele Wermelskirchener sind auf gespendete Lebensmittel angewiesen.

Foto: Moll/Moll (Archiv)

Für die Ehrenamtler der Tafel sind es aufregende Zeiten: Während sich der Vorstand weiter nach neuen Räumen umsieht, Immobilien unter die Lupe nimmt und Pläne für die Zukunft schmiedet, verändert sich auch das Grundstück um die aktuelle Lebensmittelausgabe. Davon berichtete Brigitte Krips am Dienstag bei der Jahreshauptversammlung der Tafel. „Das Standort-Thema begleitet uns nun schon seit einigen Jahren“, erinnerte sie. Und bisher seien keine geeigneten Räume für die Tafel gefunden worden. „Das letzte Objekt, das wir uns angesehen haben, war zum Beispiel nicht barrierefrei“, berichtete die Vorsitzende.

Der Vorstand sei zu dem Schluss gekommen, dass vielleicht die Neustrukturierung der Wermelskirchener Schullandschaft der Tafel neue Möglichkeiten eröffne – wie zum Beispiel im einem denkbaren soziokulturellen Zentrum in Weyersbusch. Das aber bleibe abzuwarten. Und bis es eine endgültige Lösung gebe, wolle der Verein trotz der Platznot auch nicht umziehen, kündigte Brigitte Krips an. Stattdessen arrangieren sich die Ehrenamtler mit den Veränderungen auf dem bestehenden Gelände: Gerade erst hat die Feuerwehr angebaut, demnächst stehen der Abriss der Dresslerschen Fabrik und der Bau eines Parkplatzes an. Die Tafel bekomme für die Übergangszeit einen Container, um ausreichend Abstellplatz zu haben, erklärte Brigitte Krips.

Währenddessen läuft der Alltagsbetrieb bei der Tafel mit routinierten Helfern weiter: 360 Haushalte mit insgesamt 1000 Menschen werden aktuell versorgt. „Deutlich weniger Haushalte als noch 2017“, sagte Brigitte Krips. Die Zahl der Bedürftigen jedoch habe sich nicht verändert. „Heute kommen mehr Großfamilien als früher zur Tafel“, erklärte Vize-Vorsitzende Helga Hecht-Nowotnick. Den größten Teil der Kunden machten aber nach wie vor die 152 Einzelhaushalte aus. Inzwischen versorgt die Tafel auch 362 Kinder.

Stabil bleibt die Zahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter. 54 Freiwillige engagieren sich für die Tafel, geben Lebensmittel aus und sammeln sie bei den Supermärkten der Region ein. „Wir hoffen, dass sich noch mehr Geschäfte dazu entschließen, Lebensmittel an die Tafel zu spenden“, appellierte Brigitte Krips an die heimischen Filialleiter. Wie es geht, machen ihnen viele Spender in Wermelskirchen vor. Insgesamt 27.000 Euro erhielt der Verein 2018. Daraus bildet die Tafel auch Rücklagen für ein neues Gebäude und ein neues Fahrzeug. „Diese Spendensumme zeigt: Die Menschen in dieser Stadt stehen hinter Ihnen“, fasste Kassenprüferin Helga Loepp zusammen. Zu der Spendensumme trägt auch die Leergut-Aktion im Rewe-Markt bei. Fast 5000 Euro haben Kunden dort für die Tafel zusammengetragen, indem sie sich das Geld für ihr Leergut nicht auszahlen, sondern der Tafel zugutekommen ließen. „Das läppert sich und zeigt Haltung“, lobte Helga Loepp.

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