Wermelskirchen in Corona-Zeiten Sinfonieorchester sagt drittes Konzert ab

Wermelskirchen · Die Coronakrise lässt auch die Musiker in der Stadt verstummen: Proben und Auftritte des Orchesters finden nicht statt. „Dabei hatten wir schon ein starkes Programm auf die Beine gestellt und Solistin Martina Trump angefragt“, erzählt der zweite Vorsitzende Karnowka.

 Es ist lange her: Alfred Karnowka in seinem Element.

Es ist lange her: Alfred Karnowka in seinem Element.

Foto: Jürgen Moll

Mit einem Adventskonzert hatte sich das Sinfonieorchester der Musikgemeinde Wermelskirchen im Dezember zurückmelden wollen: Streicher und Bläser hatten für den 12. Dezember zum Auftritt in die Stadtkirche eingeladen. Noch bevor die gesetzlichen Auflagen alle Veranstaltungen zur Unterhaltung seit dieser Woche verbieten, sagten die Musiker ihr Konzert ab.

„Das hat keinen Sinn mehr gemacht“, sagt zweiter Vorsitzender Alfred Karnowka. Am Ende seien noch 70 Personen in der Stadtkirche erlaubt gewesen – inklusive der rund 30 Musiker. Deswegen entschied der Vorstand während einer Sitzung über die Absage.

Es ist das dritte Konzert, das das Sinfonieorchester nun wegen der Corona-Pandemie streichen muss. „Das ist sehr frustrierend“, sagt Karnowka, „aber nicht anders möglich“. Seit Juni hatte das Ensemble zumindest teilweise wieder geprobt: Weil das Pädagogische Zentrum im Gymnasium als Probenraum ausgefallen war, hatte sich die Stadt um Ersatz bemüht und das Foyer in der Mehrzweckhalle in Dabringhausen zur Verfügung gestellt.

Zumindest die Streicher konnten sich seit dem wieder einmal in der Woche mit ihrem Dirigenten Hamed Garschi treffen und proben. „Dabei haben wir natürlich immer ein Konzert vor Augen“, sagt Karnowka. Streicher und Bläser sollten getrennt voneinander auf der Bühne stehen, ein Violinkonzert von Bach und Antike Tänze von Ottorino Respighi sollten erklingen.

Jetzt hat der Vorstand des Orchesters auch die weiteren Proben abgesagt. „Wir werden abwarten und uns erst wieder treffen, wenn wir wissen, wie es weitergeht“, erklärt Karnowka, der sich zunehmend auch um die finanzielle Situation des Orchesters Sorgen macht. Durch die abgesagten Konzerte habe das Ensemble in diesem Jahr überhaupt keine Einnahmen.

Ob das geplante Konzert im nächsten Mai stattfinden kann, sei bisher auch noch völlig offen. „Wir hatten schon ein starkes Programm auf die Beine gestellt und Solistin Martina Trump angefragt“, erzählt Karnowka. Nun werde erstmal alles zurückgefahren.

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