Viele Aktionen in Wermelskirchen Laternen leuchten (nicht nur) am Martinstag

Wermelskirchen · Mit vielen Aktionen will der Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ gegen die trübe Stimmung in der Corona-Zeit angehen. Eine davon ist: „Wermelskirchen leuchtet heller“ – in diesem Jahr wird das Martinsfest eben etwas anders gefeiert.

 Gaby von Wahden, Inhaberin der Buchhandlung, und WiW-Vorsitzender André Frowein zeigen die Smileys, die den Kindern am Martinstag vor den Läden den richtigen Abstand anzeigen.

Gaby von Wahden, Inhaberin der Buchhandlung, und WiW-Vorsitzender André Frowein zeigen die Smileys, die den Kindern am Martinstag vor den Läden den richtigen Abstand anzeigen.

Foto: Kathrin Kellermann

Stolz zeigt die kleine Tara (5) die leuchtende Laterne in Fackelform, die sie gemeinsam mit Mama Angelique und Bruder Jim (7) gebastelt hat. Dass der Martinsumzug durch die Corona-Krise abgesagt werden musste, findet die Kleine zwar traurig, aber zumindest konnte sie im Garten schonmal vor der Nachbarin ein Liedchen üben. Singen werden Tara und viele andere Kinder am Dienstag, 10. November, zwischen 15 und 19 Uhr in der Innenstadt wahrscheinlich nicht, aber dennoch ziehen sie mit ihren Laternen durch die Straßen, um sich in ausgewählten Läden einen Weckmann zum Martinstag abzuholen.

Die Idee für das etwas andere Martinsfest für die Kinder stammt vom Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ (WiW). Bei zehn Einzelhändlern und Gastronomen (siehe Kasten) können die Kinder in diesen Tagen noch einen Gutschein abholen, mit dem sie am Martinstag vor Ort einen Weckmann bekommen. Damit der gebührende Sicherheitsabstand vor den Geschäften eingehalten wird, werden fröhlich-bunte Vinyl-Smileys vor den Türen ausgelegt, auf denen die Kinder stehen können.

 Auf ihre selbstgebastelte Laternenfackel ist Tara besonders stolz.

Auf ihre selbstgebastelte Laternenfackel ist Tara besonders stolz.

Foto: Frowein

„Jeder teilnehmende Betrieb bekommt drei Smileys, die wir zusammen mit den Weckmännern am Tag vorher ausliefern“, kündigt André Frowein, Vorsitzender des WiW an. Die Idee für die Smileys hatte Bürgermeisterin Marion Lück, erzählt er. Die schnelle Umsetzung ermöglichte Matthias Jörgens, ein Wermelskirchener, der beim Fußbodenhersteller Joka arbeitet und sofort zusagte, den WiW mit den Smilieys zu unterstützen. „Es ist toll, dass in diesen Zeiten die Netzwerke noch enger zusammenrücken“, sagt Frowein dankbar.

 Der Smiley zeigt beim Martinstag den Abstand an.

Der Smiley zeigt beim Martinstag den Abstand an.

Foto: Kathrin Kellermann

Passend zum Martinsfest verteilt der Marketingverein derzeit bei vielen Einzelhändlern Laternen, die Kinder gebastelt haben. Damit werden nun Schaufenster geschmückt, um auf eine weitere Idee des Vereins hinzuweisen: Mit „Wermelskirchen leuchtet heller“ soll die ganze Stadt durch Laternen, Kerzen oder Lichterketten in der düsteren Jahreszeit ein wenig heller leuchten und Licht verbreiten.

„‚Wermelskirchen leuchtet heller’ ist unser Oberbegriff für alles. Es geht nicht nur darum, die Stadt ein wenig heller zu machen, sondern auch darum, ein Zeichen zu setzen, dass wir in der Krise nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern gemeinsam alles dafür tun, neue Ideen zu generieren, die allen helfen“, sagt André Frowein. „Ob die Menschen Laternen vor die Türen stellen oder ins Fenster, oder Lichterketten in Bäumen aufhängen spielt dabei keine Rolle. Hauptsache viele Lichter.“

Hintergedanke dabei ist, dass der November ohnehin meistens schon etwas trist und grau ist und durch die Corona-Schutzmaßnahmen noch düsterer erscheint als sonst. Mit den Lichtern soll ein wenig Freude verbreitet werden. „Wir kommen alle nur gemeinsam durch diese Krise“, sagt Frowein, der mit dem Marketingverein unter Hochdruck an Ideen und Konzepten arbeitet, um Gastronomen und Einzelhändlern zu helfen.

 Sylvia Mundstock zeigt in der WiW-Geschäftsstelle die niedlichen Birnenlaterne, aus der sich ein Wurm schlängelt.

Sylvia Mundstock zeigt in der WiW-Geschäftsstelle die niedlichen Birnenlaterne, aus der sich ein Wurm schlängelt.

Foto: Kathrin Kellermann

Anders als in Großstädten klagt in Wermelskirchen kein Gastro-Betrieb gegen den erneuten Lockdown im November. Denn: „Wir wollen ja alles dafür tun, dass die Stadt sicher bleibt und die Stimmung nicht noch weiter kippt“, so der WiW-Vorsitzende. Statt zu klagen, geben die Gastronomen lieber Vollgas: Gerade werden Gerichte zusammengestellt für Liefer- und Abholdienste, „weil wir an einer virtuellen Speisekarte arbeiten“, verrät Frowein. Auch die „Geschenkbox“, die Firmen für ihre Mitarbeiter kaufen können, ist fast fertig.

In der Box sind Produkte aus dem hiesigen Einzelhandel und der Gastronomie enthalten. „Als wir die Geschenkliste erstellt haben, ist uns erstmal aufgefallen, was es hier in Wermelskirchen lokal alles gibt“, gibt Frowein zu. Ob die Stadtschokolade aus dem Weltladen oder Tiramisu-Nüsse, „es ist alles nachhaltig, weil es aus lokalen Geschäften stammt und außerdem hilft es den Einzelhändlern und Gastronomen vor Ort.“ Die Solidarität in der Stadt sei riesig, sagt er. „Viele Bürger freuen sich auf Restaurant-Lieferdienste und auch für die Box haben wir schon Anfragen.“

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