Große Dhünn-Talsperre in Dabringhausen „Wasser verbindet“ ist ein neuer Lernort

Dabringhausen · Die aqualon-Ausstellung an der Großen Dhünn-Talsperre ist ein beeindruckendes Multimedia-Interaktiv-Projekt. Sie öffnet am Donnerstag.

 DIe Ausstellung „Wasser verbindet“ arbeitet mit modernster Technik, wie dieses 3D-Modell der Dhünn-Talsperre zeigt (v.l.): Birgit Bär (aqualon), Tobias Mika (Biologische Staion), Buchautorin Marita Jendrischewski, Ausstellungsgestalter Helmut Kessler sowie die aqualon-Spitze Georg Wulf, Stephan Santelmann und Marion Lück. 
  Foto: Stephan Singer

DIe Ausstellung „Wasser verbindet“ arbeitet mit modernster Technik, wie dieses 3D-Modell der Dhünn-Talsperre zeigt (v.l.): Birgit Bär (aqualon), Tobias Mika (Biologische Staion), Buchautorin Marita Jendrischewski, Ausstellungsgestalter Helmut Kessler sowie die aqualon-Spitze Georg Wulf, Stephan Santelmann und Marion Lück. Foto: Stephan Singer

Foto: Stephan Singer

Was lange währt, wird endlich gut: Eigentlich sollte die Dauerausstellung in der ehemaligen Schlosserei des Wupperverbandes an der Großen Dhünn-Talsperre bereits im vergangenen Frühjahr eröffnet werden – aber die Corona-Pandemie und Materialengpässe verzögerten den Startschuss. Nun ist die Ausstellung „Wasser verbindet“ ab Donnerstag, 12. Mai, für die Öffentlichkeit zugänglich. „Wir haben hier einen ganz besonderen Ort geschaffen, auf dessen Fertigstellung wir lange hingefiebert haben – wir wollen jetzt nicht mehr länger warten, auch wenn es noch eine offiziellen Festakt zur Einweihung geben wird“, sagte Georg Wulf, Vorstand vom Wupperverband und Vorsitzender des aqualon-Vereins.

Die Schau auf 120 Quadratmetern Ausstellungsfläche besticht durch moderne Architektur und Interaktivität. „Inhaltlich geht es um Trinkwasser“, fasste Georg Wulf zusammen: „Es geht darum, den Wert den Wassers in das Bewusstsein der Menschen der zukünftigen Generationen zu verankern.“ Für die gesamte Wasserwirtschaft sei die Anpassung an die Veränderungen durch den Klimawandel die größte Herausforderung.

Mit der Sanierung der ehemaligen Zentralschlosserei an der 1988 in Betrieb genommenen Großen Dhünn-Talsperre schafft der aqualon-Verein einen „aqualon Satellit Lindscheid“, der neben der Ausstellung unter dem Titel „Wasser verbindet“ auch einen Multifunktions- und Konferenzraum mit Büro der Geschäftstelle sowie ein von „Die Kette“ betriebenes Bistro beheimatet. Bauherr der Sanierung und Installation der aufwendig, detailverliebten und informativen Ausstellung ist der Wupperverband, der für die Gebäudenutzung mit aqualon einen Vertrag abgeschlossen hat. „Wasser ist unser aller Lebenselixier, deshalb soll diese dauerhaft eingerichtete Ausstellung ihre Strahlkraft in den gesamten Kreis  entwickeln und auf die vielen Passanten, Wanderer und Spaziergänger, die hier vorbeikommen, wirken“; blickte Landrat Stephan Santelmann  aus.  Bürgermeisterin Marion Lück, kündigte an: „Diese Ausstellung bildet ein richtiges Kleinod, das eine tolle Zukunft hat, die auf uns wartet. Als Bürgermeisterin freue ich mich ganz lokalpatriotisch darüber, dass sich diese Ausstellung in Wermelskirchen befindet – ich habe Größeres damit vor.“ Bildung und Erziehung seien für sie wichtige Aspekte der Ausstellung, für deren Besuch sie bereits mit einer Kindergartengruppe in Kontakt stehe: „Die Ausstellung ist für Kinder und Jugendliche spannend, da sie nicht nur Angucken und Anhören, sondern auch Ausprobieren können – das muss als Kernelement ausgebaut werden, um die Jungen und Mädchen zu begeistern.“ Letztlich müssten alle Menschen eingestehen: „Die trockenen Sommer und dann das Starkregenereignis haben verdeutlicht, dass der Klimawandel bei uns angekommen ist.“ Der Umgang damit bedürfe des Wissens, zu der die Ausstellung „Wasser verbindet“ einen bedeutenden Teil beiträgt.

Der Umbau und die Sanierung schlugen mit knapp 400.000 Euro zu Buche, dazu kommen die Kosten für Inventar, Ausstattung und Mobilar. 65 Prozent der Kosten deckte die Leader-Förderung.

Helmut Kessler, Geschäftsführer und Ausstellungsgestalter von Kessler und Co. aus Mülheim an der Ruhr: „‚Wasser verbindet‘ ist ein außerschulischer Lernort. Umweltbildung ist die einzig richtige Reaktion auf die Entwicklung des Klimas.“ Zur Ausstellung hätten lokale Unterstützer mit fundierten Informationen beitragen: So unter anderem die Biologische Station mit Wissen über den Lebensraum an der 575 Fußballfelder großen Dhünn-Talsperre oder Marita Jendrischewksi mit ihren Recherchen zu den vielen Hofschaften, die für die Talsperre weichen mussten. „Die Große Dhünn-Talsperre sieht idyllisch aus, ist aber ein technisches Bauwerk, für dessen Errichtung zur Sicherung der Trinkwasserversorgung die Kommunen und die Region einen Preis zahlen mussten. Die neue Ausstellung gibt etwas davon zurück.“

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