15-Jährige aus Wermelskirchen im Finale von "The Voice Kids" Jemima ist die Siegerin der Herzen

Wermelskirchen / Berlin · Im Finale von „The Voice Kids“ muss sich Jemima geschlagen geben – nachdem ihr Auftritt einmal mehr zu Tränen gerührt hatte. Die Zuschauer entscheiden sich dennoch für Georgia. So lief der Abend.

 "Easy On Me": Jemima begeisterte im Finale von "The Voice Kids" mit einem Song von Adele.

"Easy On Me": Jemima begeisterte im Finale von "The Voice Kids" mit einem Song von Adele.

Foto: Sat.1/André Kowalski

Viele Wermelskirchener zittern mit. Sie sitzen am Freitagabend vor den Bildschirmen, verfolgen dreieinhalb Stunden lang das Finale der Castingshow „The Voice Kids“ und drücken Jemima die Daumen. Und viele von ihnen sind bis zum letzten Moment fest davon überzeugt, dass die 15-Jährige aus Wermelskirchen den Pokal holt.

Jemima begeistert und berührt auch in der vierten Show mit ihrer ausdrucksstarken, kraftvollen Stimme – das Publikum im Berliner Studio genauso wie die Jury. Am Ende reicht es nicht für den Sieg. Damit dürften längst nicht alle Zuschauer einverstanden sein. Aber es gilt: Wer während des Finales der Show die meisten Anrufe bekommt, nimmt den Pokal mit nachhause. Um kurz vor Mitternacht steht fest: Das Rennen macht Georgia.

  Die elfjährige Georgia gewinnt das Finale der Sat.1-Castingshow „The Voice Kids" und jubelt mit ihren Coaches Michi Beck (l.) und Smudo von den „Fantastischen Vier".

Die elfjährige Georgia gewinnt das Finale der Sat.1-Castingshow „The Voice Kids" und jubelt mit ihren Coaches Michi Beck (l.) und Smudo von den „Fantastischen Vier".

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Was ist geschehen? Ein Rückblick auf einen langen Showabend: Jemima hat den sechsten Starplatz im großen Finale der Castingshow bekommen – fünf der Sänger sind vor ihr dran, vier Teilnehmer betreten nach ihr die Bühne. Gemeinsam mit ihrem jeweiligen Coach haben die jungen Künstler ihre Stücke ausgewählt.

Jemima hat in den vergangenen Tagen „Easy On Me“ von Adele geübt. Bevor sie am Freitagabend allerdings solo ihr Können zeigen darf, steht sie mit ihrem Team auf der Bühne. Gemeinsam mit Emil und Lena Meyer-Landrut setzt sie ein Zeichen für den Frieden. „Ich wünsche mir eine bessere Welt“, sagt Jemima in dem kurzen Video, das dem gemeinsamen Auftritt vorgeschaltet ist und in dem sie eine große Weltkugel verziert. Frieden wünsche sie sich, sagt die 15-Jährige noch. Und Freiheit für alle Menschen, selbst über ihr Leben entscheiden zu können.

Gemeinsam stimmen die Drei dann „Imagine“ von John Lennon an. Jemima begeistert. Sie hat das Publikum im Studio hinter sich. Und gelegentlich wirkt ihre Stimme noch kraftvoller als die von Lena Meyer-Landrut. Die 15-Jährige spielt mit ihrer Stimme, holt alles aus ihr heraus.

 Bevor Jemima solo auf die Bühne durfte, sang sie mit Emil und Lena Meyer-Landrut "Imagine".

Bevor Jemima solo auf die Bühne durfte, sang sie mit Emil und Lena Meyer-Landrut "Imagine".

Foto: Sat.1/André Kowalski

Ein paar Werbeeinspielungen und Auftritte später, steht Jemima dann alleine auf der Bühne. „Jetzt bin ich so weit gekommen, jetzt möchte ich auch gewinnen“, hat sie zuvor in die Kamera gesagt. Und als Lena Meyer-Landrut kurz vor dem Auftritt ihrer Künstlerin gefragt wird, warum sie so zufrieden wirke, sagt sie: „Wenn ihr Jemimas Auftritt seht, wisst ihr warum.“

Und wirklich: Die junge Wermelskirchnerin scheint alles richtig zu machen. „Powergirl – Kirche, Chor und Zeichnen“: Mit diesen Attributen untertitelt der Sender ihren Auftritt. Jemima steht auf einem Podest voller Blumen, die Stöcke des Schlagzeugers sind zu hören und schon mit den ersten Tönen von Jemima setzt der Jubel des Publikums ein. „Easy On me“. Als die Melodie verklingt, lacht Jemima. Fast gelöst. „Oh mein Gott“, sagt sie. Und schon läuft ihr Lena Meyer-Landrut in die Arme. „You did it!“ ruft die Sängerin. „Du hast es geschafft.“

Die beiden freuen sich mit dem Publikum über den außergewöhnlichen Auftritt der 15-Jährigen. „Jemima ist einfach so toll“, sagt Lena Meyer-Landrut als sie wieder in ihrem Stuhl sitzt, „innen und außen. Du hast eine tolle Stimme, und du hast ein tolles Herz. Du hast das hier so verdient.“

Und dann schaltet sich Juror Smudo ein, der nicht gerade dafür bekannt ist, mit Lob um sich zu werfen. Ganz ruhig und sachlich stellt er fest: „Es ist toll zu sehen, wie du gewachsen bist. Diese unglaubliche Power, die du hast. Es wäre dir sehr zu wünschen.“

Es geht um Ruhm und Ehre, einen Kurzurlaub im Freizeitpark und den goldenen Pokal: Nach dreieinhalb Stunden sitzen die Kinder und Jugendlichen in der ersten Reihe des glitzernden Studios. Moderatoren und Juroren vertreiben dem Publikum die Zeit, während die Zuschauer anrufen und ihre Stimme für ihren Favoriten abgeben.

„Danke für deine Stimme“, sagt Jemima auf dem Band am Ende der Leitung, sobald sich jemand für die „Sechs“ entscheidet. Lena ist zu diesem Zeitpunkt noch fest davon überzeugt, dass ihr Team das Rennen machen wird. Als der Notar, der als einziger schon das Ergebnis kennt, um kurz vor Mitternacht die Bühne betritt, halten die jungen Künstler es kaum noch aus. Sie halten sich an den Händen. Jemima blickt zum Boden.

Die meisten Zuschauer haben sich für Georgia und „Falling in Love“ entschieden – die Elfjährige hatte wegen der Quarantäne weder an den Battles noch an den Sing Offs teilgenommen. Das Publikum hatte sie nachträglich mit einem Sonderticket ins Finale geschickt. Und dort bleibt es der Elfjährigen treu.

Währenddessen dürften die Wermelskirchener ihrer Künstlerin treu geblieben sein: Jemima kehrt als Star zurück. Doch wer die 15-Jährige auf ihrem aufregenden Weg in die Welt der Castingshow begleitet hat, dürfte auch festgestellt haben, dass mit Allüren nicht zu rechnen sein wird. Ganz im Gegenteil.

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