Wermelskirchen Greipel-Menü für Radtouristen

Wermelskirchen · Rund um Köln: Wermelskirchen entdeckt den Radsport für den Tourismus. Der Radklassiker soll am Ostermontag 2011 wieder durch die Innenstadt führen – wenn Sponsoren und Veranstalter die städtischen Ideen unterstützen.

 In Italien droht ein Boykott der Radprofis.

In Italien droht ein Boykott der Radprofis.

Foto: rponline

Rund um Köln: Wermelskirchen entdeckt den Radsport für den Tourismus. Der Radklassiker soll am Ostermontag 2011 wieder durch die Innenstadt führen — wenn Sponsoren und Veranstalter die städtischen Ideen unterstützen.

Ein Greipel-Menü in einem örtlichen Restaurant? Oder ein Haedo-Cocktail als Schlummertrunk nach einem Aktiv-Tag in Wermelskirchen? Greipel und Haedo — wer, mögen da viele fragen. Radsportfreunde kennen die Namen: Juan Jose Haedo gewann 2010 den Radklassiker "Rund um Köln", André Greipel wurde Zweiter. Zwei Männer, die vielleicht mit ihren Teams auch Ostermontag 2011 durch Wermelskirchen fahren. Denn die Stadt hat starkes Interesse beim Veranstalter signalisiert.

Dann würden nach zweijähriger Abstinenz wieder rund 200 Radrennprofis samt Tross für einen Event-Moment auf dem Stadtgebiet sorgen. Doch mit einem Moment wollen sich die Wermelskirchener nicht zufrieden geben. "Wir wollen ein buchbares Angebot, was nachhaltig wirkt", so der Technische Beigeordnete Dr. André Prusa, der derzeit die Gespräche führt.

"Ja, wir wollen wieder ,Rund um Köln' haben. Aber aus Standortmarketing-Gesichtspunkten muss der Veranstalter für unsere Vorstellungen aufgeschlossen sein", so Bürgermeister Eric Weik gestern auf Anfrage. Denn: Die bisherige Live-Fernsehübertragung gewährleiste nicht mehr, dass für Standorte geworben werde.

Der Reiz liege natürlich in den vielen Top-Teams, die sich für 2011 angemeldet hätten. "Aber wir müssen natürlich das Sponsorengeld aufbringen", rechnet Weik gegen. Eine Summe nannte er nicht. 2002, als die Radfahrer erstmals durch Wermelskirchen fuhren, musste der damalige Bürgermeister Michael Heckmann 50 000 Euro sammeln gehen.

So wird Dr. Prusa demnächst vor Unternehmern sein Konzept vorstellen und um Unterstützung bitten. Vom Veranstalter erwartet er, dass Teams auch in Wermelskirchen übernachten. Mit "Homestorys" könnten Team und Stadt auch vorgestellt werden. Derzeit sucht er zusammen mit WiW einen Radfahrer, der mit einer Helmkamera die Strecke abfährt. "So ein Filmbericht könnte dann bei verschiedenen Marketing-Aktionen laufen."

Sponsoren überzeugen

Er erwartet vom Veranstalter auch, dass mehr für die bergischen Städte in Fachzeitschriften geworben werde — "zum Beispiel als Trainingslager für Radfahrer". Prusa setzt aber auch auf gastronomische Impulse, die von örtlichen Restaurants aufgenommen werden müssten. "Da, wo Greipel oder Haedo nächtigen, könnten doch Greipel-Menü oder Haedo-Cocktail kreiiert werden. Radtouristen könnten dann auf ihrer Tour durchs Bergische aus eben solchen Gründen dann dort Station machen."

Nur mit solchen "fruchtbaren Angeboten" seien Stadt und Radrennen zu vermarkten. "Nur so können wir Sponsoren überzeugen. Das muss auch der Veranstalter einsehen, denn wir zahlen schließlich viel Geld." Klar ist aber auch: Werden die Sponsoren nicht überzeugt, wird es kein Radrennen geben.

(RP)
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