Wermelskirchen Wermelskirchens CDU kämpft um Hauptschule

Wermelskirchen · Die NRW-CDU rückt wegen des dramatischen Schülerrückgangs vorsichtig von der Hauptschule ab. Sie setzt stattdessen auch in Städten auf mindestens zweizügige Verbundschulen, also enge Kooperationen aus Haupt- und Realschule. So sieht es das schulpolitische Konzept des CDU-Landesvorstandes vor, das jetzt in Düsseldorf beschlossen wurde. Am 12. März soll das Papier vom Landesparteitag verabschiedet werden.

Hauptschule wird Auslaufmodell

Die CDU baut darin auf wohnortnahe kleine Schulen. Realschulen und Gymnasien sollen für jeden Schüler in zumutbarer Entfernung gehalten werden. Gymnasien sollen künftig auch mit nur zwei statt bisher drei Grundzügen genehmigt werden. Die Kommunen müssten keine Hauptschulen mehr anbieten. Trotz hervorragender Arbeit seien diese für viele Eltern nicht mehr die Schulen der Wahl, steht im CDU-Papier.

Die Hauptschule werde ab Sommer zu einem "Auslaufmodell", heißt es in Unionskreisen. Das sieht Wermelskirchens CDU-Fraktionschef Volker Schmitz anders. "Unsere Hauptschule leistet gute Arbeit. Wir werden nach einer Möglichkeit suchen, den Betrieb der Hauptschule in Wermelskirchen langfristig aufrecht zu erhalten."

Die Anmeldezahlen für die Hauptschule in Wermelskirchen seien nicht so drastisch zurückgegangen, wie in anderen Teilen des Landes. Die Wermelskirchener CDU werde nach Möglichkeiten suchen, das dreigliedrige Schulsystem aufrecht zu erhalten. "Die Zusammenlegung von Schulen würde in Wermelskirchen logistische Probleme bereiten. Wir haben kein Geld, die Schulen umzubauen", so Schmitz. Das gelte auch für den Rest des Landes. Der Umbau müsse über Schulden finanziert werden, die letztlich der nachfolgenden Generation aufgebürdet würden.

Schulleiter Gebhard Lehr sieht die Existenz der Hauptschule in Wermelskirchen als gefährdet an. "Die Zahlen in Wermelskirchen sind seit Jahren rückläufig." Von 96 Eingangsschülern im Jahr 2005 sanken die Anmeldungen ein Jahr später auf 88. 2007 wurden noch 65 Jungen und Mädchen, 2008 56 Schüler an der Hauptschule angemeldet. 2009 gab es 60, im Jahr 2010 nur noch 50 Anmeldungen." Wichtig sei aber, dass es in Wermelskirchen ein entsprechendes Schulangebot für Hauptschüler gebe. "Wie das letztlich organisiert wird, ist Sache des Schulträgers", so der Schulleiter auf Anfrage der BM. Hinzu komme, dass die Grundschul-Empfehlungen für Eltern neuerdings nicht mehr verpflichtend seien. "Die Auswirkungen bleiben abzuwarten", sagte Lehr.

(RP)
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