Wermelskirchen Dammbruch verhindert
Wermelskirchen · 4000 Kubikmeter Wasser drückten auf den aufgeweichten, porösen Damm einer privaten Versickerungsanlage oberhalb von Lüffringhausen. Anwohner alarmierten die Feuerwehr, als das erste Wasser den Hügel runterlief.
Lüffringhausen ist ganz knapp an einer Flutkatastrophe vorbeigeschrammt. Die Feuerwehr musste am Donnerstagabend nach den starken Regenfällen das Versickerungsbecken der Firma Lux auspumpen – "wir haben Glück gehabt, dass der angekündigte Starkregen in der Nacht zu Freitag nicht eingesetzt hat", so Stefan Tesche vom städtischen Abwasserbetrieb gestern.
Nachmittags war einem Bewohner der Hofschaft Lüffringhausen aufgefallen, dass Regenwasser von den Töckelhausener Feldern in ungewohntem Ausmaß runterlief. Er alarmierte Feuerwehr und Stadtverwaltung. Stefan Lohkamp, Technischer Leiter des Abwasserbetriebs, und sein Mitarbeiter Stefan Tesche machten sich gleich auf den Weg. Ebenso die Feuerwehr.
Schnell wurde den Fachleuten, begleitet von einem Mitarbeiter der Firma Lux, die die Versickerungslange dort betreibt, klar, dass das Wasser aus dem Becken kam. "Es lief nicht über, sondern drang durch den porösen Damm", so Tesche. Vermutet wird, dass Wühlmäuse und Ratten ganze Arbeit geleistet hatten.
Das Wasser stand etwa 50 Zentimeter unter der Dammkrone – rund 4000 Kubikmeter, schätzte Tesche. Immerhin war das Becken bis zu zwei Meter tief. Die Feuerwehr richtete sich anfangs schon auf eine Nachtschicht ein. Mit schweren Pumpen wurde das Wasser aus dem Versickerungsbecken zurück in ein Regenrückhaltebecken auf dem Werksgelände gepumpt – von anfangs 1600 Litern die Minute wurde die Leistung der Pumpen auf 3200 Liter je Minute gesteigert. Aus dem kleinen Regenrückhaltebecken wurde das Wasser dann ins städtische Kanalnetz gepumpt. "Wir haben aber zuvor geprüft, ob das Kanalnetz diese Wassermengen aufnehmen kann."
THW lieferte Sandsäcke
Während auf den Feldern die Ehrenamtlichen der Löschgruppe Kreckersweg den Pumpvorgang im Auge behielten, waren in Lüffringhausen THW-Männer im Einsatz: Mit Sandsäcken wurde eine Barriere gebaut und das Wasser von den Häusern weg in den Kanal geleitet.
Gegen 22.30 Uhr rückten die Kreckersweger ab – im Becken war ein unkritischer Wasserstand erreicht, so dass nicht mehr abgepumpt werden musste. Anders dagegen auf dem Werksgelände: Dort lief eine Pumpe bis gestern Morgen – die Feuerwehr rückte aber auch dort ab. Es wurde nur zweimal, gegen 2 und 5 Uhr, kontrolliert.
Der Damm der Versickerungsanlage muss nun saniert werden. "Wir sind da als Abwasserbetrieb mit Rat gern behilflich", so Tesche.