Wermelskirchen Freibad: Steupers Nachfolger ungewiss

Wermelskirchen · Die nächsten Monate werden richtungweisend für den Förderverein und für das Freibad Dabringhausen. Das machte Bürgermeister Eric Weik auf der Jahresversammlung deutlich. "Ohne den Förderverein wird die Stadt das Freibad nicht halten. Löst der Verein sich auf, wird das Bad geschlossen", stellte er klar.

Eine prekäre Situation für den Verein, der bereits seit letztem Jahr händeringend auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden ist. Denn eines steht fest: Noch-Vorsitzender Franz Steuper wird nicht wieder zur Wahl stehen. Der Rentner will sich zumindest aus dem geschäftsführenden Vorstand zurückziehen. Ohne Vorsitzenden wird es jedoch auch den Verein nicht mehr lange geben und welche Folgen das hat, konnte sich jeder der anwesenden 25 Mitglieder am Donnerstagabend vor Augen führen. "Der Verein hilft nicht der Stadt Geld zu sparen, das ist der falsche Standpunkt. Der Verein leistet diese Arbeit um den Dabringhausenern ihr Bad zu erhalten. So muss die Arbeit gesehen werden", machte Weik deutlich.

Keine Garantie

Trotz der immensen Einsparungen bei den laufenden Kosten von rund 340 000 Euro im ersten aktiven Jahr auf 190 000 Euro im vergangenen Jahr sei die Arbeit des Vereins keine Garantie für die weitere Öffnung. "Wir investieren jedes Jahr rund 200 000 Euro in ein kaputtes Bad. Wir können das Ding nicht für ein paar Hansels, die regelmäßig kommen, aufhalten", fand Weik deutliche Worte. Die stramme Leistung des Vereins, der als Vorreiter für alle Vereine bereits 2010 mehr als 20 Prozent der Kosten eingespart hat, gilt es 2011 im zehnten Jahr des Vereins zu wiederholen. Mehr noch: bis zum 31. August muss entschieden werden, ob der Vertrag über die Einsparungen mit der Stadt verlängert wird oder nicht. "Wir befinden uns da in einer problematischen Situation. Ohne zu wissen, ob wir einen neuen Vorsitzenden finden, können wir nicht guten Gewissens diesen Vertrag verlängern", sagte Franz Steuper.

Das ist der Hauptgrund dafür, dass sich die anwesenden Mitglieder einstimmig dafür aussprachen, bereits im Sommer eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen, bei der es vor allem um Neuwahlen gehen soll. Bis dahin gilt es in eigenen Reihen nach potenziellen Kandidaten zu suchen. Dass Franz Steuper nicht weiter zur Verfügung steht ist inzwischen allen klar, die übrigen Vorstandsmitglieder zeigten sich jedoch durchaus gewollt auch weiterhin aktiv im Vorstand mitzuarbeiten. Allerdings wies die zweite Vorsitzende Martina Djenati auf ein grundlegendes Problem des Vereins hin: "Ich glaube nicht, dass ich die Erfahrung habe, um an vorderster Front zu kämpfen. Ich konnte bisher an keinem Gespräch mit der Stadt teilnehmen und auch sonst fehlt mir ein wenig der Einblick in die Arbeit des Vorsitzenden."

Hier gelobte Steuper Besserung. Auch will er eine Aufstellung über seine Aufgaben den Mitgliedern zugänglich machen, um klarzumachen, was zu den Aufgaben des Vorsitzenden gehört. "Man kann sich einfach nicht an der Leistung von Franz Steuper messen. Kein Nachfolger wird es schaffen, so viel Zeit ins Freibad zu investieren. Es muss differenziert werden zwischen tatsächlicher Vorstandsarbeit und Arbeitseinsatz im Freibad.

(RP)
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