Wermelskirchen Dauerregen: überflutete Straßen gesperrt
Wermelskirchen · Der Dauerregen lässt auch in Wermelskirchen die Bäche ansteigen – seit gestern sind Feuerwehr und THW im Einsatz. Wurde die Feuerwehr morgens "nur" zum Abpumpen des steigenden Grundwassers in einem Haus an der Berliner Straße gerufen – dort schaffte es die eigene Hauspumpe nicht mehr – rückte sie nachmittags nach Pilghausen aus.

Hochwasser in Pilghausen
Der Dauerregen lässt auch in Wermelskirchen die Bäche ansteigen — seit gestern sind Feuerwehr und THW im Einsatz. Wurde die Feuerwehr morgens "nur" zum Abpumpen des steigenden Grundwassers in einem Haus an der Berliner Straße gerufen — dort schaffte es die eigene Hauspumpe nicht mehr — rückte sie nachmittags nach Pilghausen aus.
Dort stand die Straße teilweise zehn bis 20 Zentimeter unter Wasser — der Abflusskanal unter der Fahrbahn schaffte die Wassermassen nicht. Das bekam Arno Szeimies zu spüren: Sein Keller stand bis zu 30 Zentimeter unter Wasser.
Das THW füllte Sandsäcke und lieferte sie an — mit einem Damm über die Gemeindestraße wurde das Wasser in einen Graben abgeleitet. Aber auch der war längst randvoll gelaufen. Das Wasser kommt aus dem Wald, wie Anlieger Friedel Schmidt zurzeit erlebt: Drei Quellen oberhalb seines Grundstücks sorgen für Nachschub. Wie eine Flutwelle ergoss sich der Strom über sein Grundstück.
"Bevor wir die Kanalisation vor acht Jahren bekamen, hatte ich zwei Rohre, die in den breiten Graben führten. Da gab es selten Probleme. Die städtischen Kanalbauer habe ich auf die neue Unterdimensionierung hingewiesen. Aber die ließen sich nicht beeindrucken. Jetzt haben wir jedes Mal bei Starkegen die Überschwemmung."
Und auch Szeimies befürchtete Schlimmes: Dort drückt bereits das Wasser durch das Gemäuer des 300 Jahre alten Fachwerkgebäudes. "Hier werden einfach nicht die Gräben und Durchlässe gereinigt. Das Erdreich ist vollgesogen." Ein Feuerwehrmann mit Wathose sorgte im Graben für den Abfluss.
Verkehrsingenieur Peter Bärwald war gestern auf Hochwasser-Kontrollfahrt. Gesperrt wurde die Gemeindestraße Pilghausen und der Wirtschaftsweg zwischen Kovelsberg und Süppelbach; auch zwischen Ellinghausen und Kirchweg sah es kritisch aus.
Die Straße durch Unterburg wurde gestern Morgen gesperrt. Der Eschbach hatte die Straße überflutet. Die Wehr kämpfte diesseits und jenseits des Sandsäcke-Damms gegen die Wassermassen; die Unterburger hoffen jetzt im Notfall auf Unterstützung aus Wermelskirchen, da aus Solingen keine Hilfe mehr kommen kann.
Auch im Keller der Mehrzweckhalle Dhünn stand das Wasser — und stieg an. Dort war die Feuerwehr gestern Abend ebenso im Einsatz wie am Lux Logistikzentrum. Das Überlaufbecken in Lüffringhausen, wohin das Unternehmen sein Regenwasser pumpt, war voll. Überlaufen durfte es nicht. Die Feuerwehr pumpte es zurück und leitete das Wasser unter Aufsicht in den städtischen Kanal.
Der Eschbach drohte die Firma WTT in Wellershaus unter Wasser zu setzen. Die RemscheiderWehr sicherte mit Sandsäcken. Im gegenüberliegenden Gewerbehof in Preyersmühle befürchtet man aber noch Überschwemmungen.