Gesichtsschutz aus Wermelskirchen Drei Dhünnerinnen nähen Gesichtsmasken wie am Fließband

Dünn · Katharina Saggiomo, Katharina Puschmann und Sofia Sgarra fertigen fleißig Gesichtsschutz aus Stoff. 50 Stück gingen bereits an die Mitarbeiter der Diakoniestation und die Nachfrage ebbt nicht ab. Das Trio gibt die Masken gegen eine Spende ab und will den Erlös wiederum spenden.

 Im Gartenhaus haben sich (v.l.) Sofia Sgarra, Katharina Puschmann und Katharina Saggiomo ihre Nähstube eingerichtet .

Im Gartenhaus haben sich (v.l.) Sofia Sgarra, Katharina Puschmann und Katharina Saggiomo ihre Nähstube eingerichtet .

Foto: Stephan Singer

Über Schutzmasken vor Mund und Nase wird angesichts der Corona-Pandemie zur Zeit an „jeder Ecke“ geredet. Nicht nur das: Genäht werden sie auch fleißig. Gummiband im Handarbeitsbedarf ist bei örtlichen Händlern nicht mehr zu bekommen. Das wissen Katharina Saggiomo, Katharina Puschmann und Sofia Sgarra ganz genau, denn sie nähen gerade fleißig Gesichtsmasken.

Ihre eigenen Materialbestände waren dazu schnell aufgebracht, Stoff- und Gummiband-Spenden aus dem   Bekanntenkreis sorgen mittlerweile für den Nachschub. 50 dieser Stoffmasken hat das Trio bereits der Diakoniestation Wermelskirchen für deren Mitarbeiter zukommen lassen – und es wird in Dhünn emsig weiter genäht.

„Meine Mutter , die bei der Diakoniestation arbeitet, hat mich auf den Bedarf hingewiesen. Da bin ich zu den befreundeten Nachbarn und wir haben sofort losgelegt“, erzählt Katharina Puschmann (22 Jahre), die in Dhünn direkt neben Katharina Saggiomo wohnt. Über die Internetseite www.maskmaker.de besorgten sie sich die Schnittmuster und Näh-Anleitung. „Ich nähe viel für meine Kinder – aber eigentlich nähen wir nur aus Hobby“, sagt die 38-jährige Katharina Saggiomo und stellt fest: „Das macht uns allerdings Freude, wir tun etwas Gutes und dabei kriegt man den Kopf frei.“ Mit Sofia Sgarra (23 Jahre) haben die Nachbarinnen eine Mitstreiterin gefunden, die sich um den Stoffzuschnitt kümmert, im Gartenhaus von Katharina Puschmann hat sich so ein regelrechter Arbeitsteilungs-Prozess eingespielt: „Wir brauchen pro Maske etwa eine Viertelstunde.“

Die drei Näherinnen wissen sehr wohl, dass eine derartige Maske keinen umfänglichen Schutz bietet und nicht dem medizinischen Standard einer Klinik entspricht. „Dennoch schützt derjenige, der solch eine Maske trägt, sich und vor allem andere – das Risiko einer Infektion wird reduziert.

Das Motto muss lauten: Wir schützen andere“, unterstreicht Katharina Puschmann. Immerhin: Die genähten Masken sind dreilagig, durch die Falttechnik könnten in sie sogar Filter eingesetzt werden, wenn man denn welche hat. „Wir können das schon nachvollziehen, dass sich Menschen mit solch einer Maske wohl er fühlen. Besonders, wenn sie aus beruflichen Gründen den Kontakt zu anderen nicht vermeiden können oder zur sogenannten Risikogruppe gehören“, ist sich das Trio einig. 30 Vorbestellungen, größtenteils von Privatleuten, werden derzeit bearbeitet und die Nachfrage ebbt aktuell nicht ab. „Wir geben die Masken gegen eine Spende für einen guten Zweck ab.“
Über Stoff- (gerne weiße Bettlaken, weil die sich bei 90 Grad waschen lassen) und Gummiband-Spenden freut sich das „KKS“-Trio, wie sich die drei Frauen nennen.
Anfragen via E-Mail: kks-masken-wk@web.de.

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