Bauanleitung online Gesichtsschutz zum Selbermachen

Xanten/Kevelaer · Unternehmer und Studenten entwickeln Schutz für Krankenhaus-Mitarbeiter.

 Leon Paulat, Heinz-Georg Kaysers und Jos Grootens (v.l.) in ihrer „Mini-Fabrik“, in der sie mit Claudio Arnold die Face-shields anfertigen.

Leon Paulat, Heinz-Georg Kaysers und Jos Grootens (v.l.) in ihrer „Mini-Fabrik“, in der sie mit Claudio Arnold die Face-shields anfertigen.

Foto: Ingeborg Maas

Gerade jetzt, während der Corona-Pandemie, sollen sich Mitarbeiter von Krankenhäusern und Pflegeheimen schützen. Vor allem Schutzmasken und Schutzschirme fürs Gesicht – sogenannte Face-shields – sind begehrt. Heinz-Georg Kaysers, der bundesweit Krankenhäuser berät, hat deshalb mit seiner Frau Anne und Studenten der Hochschule Rhein-Waal in Kleve einen Gesichtsschutz zum Selbermachen entwickelt.

„Irgendwie dachte ich mir, dass es doch eigentlich nicht so schwierig sein kann, so ein Face-shield selbst herzustellen“, sagt Kaysers. Zusammen mit seiner Frau habe er einen Prototyp hergestellt, dabei seien sie von drei Studenten unterstützt worden. Innerhalb von zwei Stunden hätten sie einen Schirm entwickelt, der in Verbindung mit einem Mundschutz vor einer Tröpfcheninfektion schütze und mit wenig Aufwand selbst herzustellen sei. Nach acht Stunden seien die ersten 150 Stück fertig gewesen. „Inzwischen haben wir innerhalb von drei Tagen 500 Schirme angefertigt und an die Krankenhäuser in Xanten und Geldern und an Altenheime verteilt“, sagt Kaysers.

Bei den drei Studenten handelt es sich um Jos Grootens, Claudio Arnhold und Leon Paulat, die Bio Science and Health in Kleve studieren. Sie hätten den Prototyp überarbeitet, das Material besorgt – und schon hätten sie mit der Produktion starten können. „Das Verfahren ist ziemlich simpel“, sagt Grootens. „Man benötigt lediglich Folie, Gummiband, Schrägband, Panzerklebeband und einen Tacker. Für die Folie nehmen wir Abdeckblätter für Seminarmappen im DIN A4-Format. Die schneiden wir in die passende Größe, runden die Ecken ab und stanzen Löcher hinein. Dann werden Stirn- und Gummibänder auf die entsprechende Länge geschnitten, das Gummiband durch die Löcher gezogen, alles wird festgetackert und zum Schluss werden die Klammern abgeklebt, um Verletzungen zu vermeiden.“

Inzwischen wird das Gummiband knapp, aber auch dafür haben die Studenten eine Lösung: „Wir nehmen jetzt auch Schrägband für das hintere Band und setzen nur ein kurzes Zwischenstück aus Gummiband zur Größenregulierung ein, so dass es auf jeden Kopf passt“, so Grootens. Sie seien froh, dass sie etwas tun könnten, um diejenigen zu schützen, die sich um Kranke und Alte kümmern. Da sie nicht alle Einrichtungen beliefern können, in denen Schutzschirme fehlen, hat Kaysers eine Bauanleitung für die Face-shields online veröffentlicht:

(RP)
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