Bücherkiste Wassenberg Vor 15 Jahren die Freude am Lesen geweckt

Wassenberg · Mit einem Empfang schlossen die Feierlichkeiten zum 15-jährigen Bestehen der Wassenberger Bücherkiste. Warum es die erfolgreiche Bibliothek eigentlich schon seit 16 Jahren gibt.

Die Wassenberger Bücherkiste hatte ins Leo-Küppers-Haus eingeladen.

Die Wassenberger Bücherkiste hatte ins Leo-Küppers-Haus eingeladen.

Foto: Bücherkiste

Die Bücherkiste in Wassenberg pflegt und erschließt nicht nur tausende von Geschichten in Büchern, sondern hat die letzten Jahre sogar ihre eigene kleine Geschichte geschrieben, auf die der Verein und die Stadt nun stolz zurückgeblickten.

Der Verein Bücherkiste feiert nämlich sein 15-jähriges Bestehen. Die Feierlichkeiten bestanden unter anderem aus Lesungen, einem Krimi-Dinner, einem Wettbewerb und fanden ihren Abschluss bei einem Sektempfang. Dazu fanden sich die Leserinnen und Leser der Bibliothek, auch Bürgermeister Marcel Maurer, die Fraktionsvorsitzenden und auch der Heimatverein im Leo-Küppers-Haus ein, um das Werk der ehrenamtlichen Bücherfreunde inmitten der meterlangen Bücherregale und den Kunstwerken des verstorbenen Wassenbergers Leo Küppers zu feiern.

Eine Collage aus Fotos und Artikeln zierte den Vorraum und lud die Gäste zum Schwelgen über die vergangenen Erlebnisse und Taten des Bücherkistenvereins ein. „Crime-Time“ lautete das Thema zur Sause und noch kurz zuvor las der Kriminalschriftsteller Olaf Müller aus seinem halb-fiktionalen Werk „Rommels Gold“. Die Lesungsmanagerin der Bücherkiste, Irmgard Stieding, blickte positiv gestimmt auf die Abendveranstaltung zurück: „Es war hochinteressant!“ Außerdem vergnügte eine Tombula die Lesebegeisterten. Die Gäste schlenderten suchend und gespannt in den Gängen umher und sollten das Buch „Maigret bei den Flamen“ finden sowie Fragen dazu beantworten. Der Kniff an der Aufgabe? Der Autor blieb zunächst unbekannt. Der Gewinn der daraufhin folgenden Verlosung war eine Jahres-Mitgliedschaft der Bibliothek und eine kleine Aufmerksamkeit.

„Wir haben unsere Wurzeln im Stadtmarketing“, erklärte Irmgard Stieding und so seien Gewerbe und Literatur zusammengekommen, sodass eine Win-Win-Situation, wie zu Beispiel bei den Krimi-Dinnern, entstand. Über die Jahre sammelten sich ungefähr 3500 Medien in der Printbibliothek im Leo-Küppers-Haus ein, und der Verein veranstaltete fast 100 Lesungen in der Zeit seines Bestehens. Doch die Jahre waren nicht immer leichte. Riesige Bücherberge und einige Umzüge der Bibliothek forderten die Ehrenamtler heraus. „Wir haben eigentlich vor 16 Jahren angefangen“, begann Ursula Kurzweg. Nach einer Bücherbörse der Stadt im Jahr 2006 fand sich der Verein vor einem Bücherberg wieder, der rund 5000 Bücher jeglichen Zustandes umfasste. Daraufhin etablierte sich die Idee einer Bibliothek, in der sich Menschen jeden Alters wohlfühlen und schmökern können. „Nach anderthalb Jahren hatten wir dann alles sortiert und katalogisiert. Tausende von Büchern. Und dann war 2007 die Eröffnung“, erzählte Ursula Kurzweg, die alle Bücherkisten gemeinsam mit Annemarie Jürgens und Kerstin Willuhn bezwang. „Und da fiel mir wieder ein Zitat von Guido Westerwelle ein: Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt‘s einen, der die Sache regelt“, führte sie weiter aus. „Manchmal mussten wir die Klippen umschiffen mit unserem Schiff“, sagt sie.

Bürgermeister Marcel Maurer zeigte sich stolz und wertschätzte die Arbeit der Bibliothek, die die Vereinsmitglieder mit sehr viel Liebe und Engagement betreiben. „Lesen bildet. Lesen fördert die Kreativität und Rechtschreibung. Aber es gibt viele andere Dinge, die besonders junge Menschen vom Lesen abhalten“, sagte er und führte bei der Feier weiter aus: „Nicht nur für junge Generation ist Lesen wichtig. Es macht Freude und fesselt und deswegen sind wir als Stadt glücklich, dass Sie die Bücherei führen.“

Auch das digitale Zeitalter geht an der Bibliothek nicht vorüber und wirft Diskussionen auf, ob eine Print-Bibliothek noch zeitgerecht sei. Viele Bücherwürmer sind sich jedoch einig, dass ein physisches Buch ein ganz andres Leseerlebnis bietet, als die Pixel auf einem Bildschirm. Außerdem sei die Bibliothek ein Ort der Begegnung findet Irmgard Stieding. Und so plant der Verein in Zukunft einen Sonntagmorgen, um über gemeinsam über Literatur zu sprechen. Die Wassenberger Bücherkiste orientiert sich bei ihren Medien an den aktuellen Bestseller-Listen und möchte die Menschen zum Lesen animieren. Darüber hinaus sind bereits sieben Lesungen und die jährliche Sommerakademie mit Ulrich Land für das nächste Jahr organsiert. Und so hält der Verein auch für die Zukunft sein Bücherschiff weiter auf Kurs wird voller Engagement und Ausdauer viele neue Abenteuer und Ufer entdecken.

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