Neue Photovoltaikanlage Laumans investiert über eine halbe Million in den Brachter Standort

Brüggen · Wie der Brachter Dachziegelhersteller Gebrüder Laumans weniger Energie verbrauchen und die Produktionskosten senken will. Unter anderem mit Photovoltaik.

Die Firma Laumans investierte mehr als eine halbe Million Euro in Photovoltaik.   Foto: Laumans

Die Firma Laumans investierte mehr als eine halbe Million Euro in Photovoltaik. Foto: Laumans

Foto: Laumans

(busch-) Ressourcen schonen und die Produktionskosten senken: Das sind zwei Ziele der Ziegel produzierenden  Gebrüder Laumans GmbH in Brüggen-Bracht. Dazu wurden dort jetzt unterschiedliche Ideen umgesetzt. „Wir werden in jedem Jahr ein bisschen besser“, sagt  Gerald Laumans, einer der Geschäftsführer,  zufrieden. Weitere Maßnahmen seien geplant

Eine Idee: eine neue Photovoltaik-Anlage auf dem Hallendach mit fast 750 kWP. Der Netto-Auftragswert allein für die Solaranlage (ohne Umbau- und Anbindungskosten) liegt bei 550.000 Euro. Mit dem Bau wurde im Mai 2022 begonnen, in Betrieb ist die Anlage seit Februar. Die rund 1650 Module auf drei Giebelseiten produzieren 16 Prozent der Strommenge, die der Tondachziegelhersteller benötigt.

Für die übrigen 84 Prozent aus der Steckdose wird das Brachter Unternehmen weiterhin ausschließlich grünen Strom aus CO2-neutraler Wasserkraft beziehen. Auch insgesamt soll weniger Strom verbraucht werden: Dafür hat das Technik-Team eine Möglichkeit entwickelt, den Schleif-Vorgang bei den Ziegeln auf ein Minimum zu reduzieren – mit enormer Wirkung: „Früher brauchten wir drei Schleifsteine, jetzt ist nur noch einer erforderlich“, erklärt Richard Kurmann. Der Verbrauch der Anlage sank dadurch um zwei Drittel.

Der Ziegelhersteller gehörte zu den Branchen, die 2022 den Ukraine-Krieg sowie die steigenden Energie- und Materialkosten spürten. So sehr, dass er zwei Mal die Preise erhöhen musste: bis Mai 2022 um 17 Prozent. Für die Jahresproduktion von rund elf Millionen Tondachziegeln werden unter normalen Bedingungen etwa 37 Millionen Kilowattstunden Gas verbraucht. Das entspricht dem Verbrauch von 2000 Einfamilienhäusern.

Hinzu kommen etwa vier Megawatt Strom pro Jahr.  Das liegt hauptsächlich an den zahlreichen Motoren, mit deren Hilfe etwa der Ton besonders fein gewalzt wird. Die Schleifanlagen werden ebenfalls elektrisch betrieben:  Sie bearbeiten die Ziegelköpfe, damit diese stehend durch den Ofen fahren können.

Auch der Gasverbrauch soll nachhaltig sinken. Bis zum Jahr 2024 um fünf Prozent. Eine Maßnahme ist, den Sauerstoffüberschuss im Ofen zu minimieren. „Der Brennvorgang funktioniert auch mit weniger Sauerstoff“, sagt Kurmann.

Zudem sollen die Brennmittel reduziert werden, mit denen die Ziegel beim stehenden Brand in der Senkrechten gehalten werden. Denn auch sie erhitzen sich auf 1000 Grad, was viel Energie frisst. Wie man auf Brennmasse verzichten könne, sei aber ein Betriebsgeheimnis. Zudem soll die Ausfahrtemperatur verringert werden. Bereits Standard: die Abwärme aus den Öfen in den Trockenkammern zu nutzen.

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