Es winkt der Aufstieg Für Borussia Mönchengladbach geht es am Samstag um alles
Handball-Oberliga · Borussia Mönchengladbach spielt am Samstagabend in der ausverkauften Jahnhalle gegen DJK Unitas Haan. Es ist das vorentscheidende Spiel im Aufstiegsrennen. Im Hinspiel unterlag die Borussia – der bislang einzige Punktverlust.
Wenn der Tabellenzweite den Ersten empfängt, dann steht das Spitzenspiel auf dem Programm – so am Samstag bei der Partie von Borussia Mönchengladbach gegen die DJK Unitas Haan. Die Hausherren weisen sowohl einen Plus- als auch einen Minuspunkt weniger auf als die Gäste, weil sie auch ein Spiel weniger ausgetragen haben. Das lag an der kurzfristigen Absage der Partie am vergangenen Samstag gegen den TSV Aufderhöhe, als ein Wasserschaden an der Decke der Jahnhalle ein Spielen verhinderte.
Das erste Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams verloren die Borussen in der Hinrunde mit 27:32, was bislang die einzigen Punktverluste waren. Die DJK kassierte ihre drei Minuspunkte beim 36:36 in Königshof und bei der überraschenden 30:32-Niederlage gegen Oppum.
Seit Saisonbeginn sind Unitas Haan und die Borussia die dominierenden Teams der Oberliga und werden den Aufstieg in die Regionalliga unter sich ausmachen – auch aus diesem Grund ist das direkte Duell am Samstagabend so etwas wie eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen. Denn der Tabellendritte aus Königshof liegt acht Punkte hinter der Spitze. Auch die Tordifferenz der beiden Spitzenteams spricht eine deutliche Sprache. Die Borussen warfen im Schnitt 33,9 Tore und kassierten 25,2 Gegentreffer, bei den Gästen lautet die Differenz 31,2 zu 24,4.
Aber nicht nur die Statistiken, auch die spielerische Ausrichtung im Abwehrbereich weist Parallelen zwischen den beiden Mannschaften auf – vertrauen doch beide Teams auf eine eher defensive Deckungsvariante. „Von Haans Spiel gegen Oppum habe ich eine Halbzeit gesehen“, sagt der Mönchengladbacher Trainer Ronny Rogawska. „Haan ist durch eine offensive und sehr aggressive Deckung der Oppumer überrascht worden. Deshalb werden wir aber nicht von unserem System abweichen. Überhaupt wird es bei uns wohl keine großartigen Experimente geben, ich vertraue in diesem Fall lieber auf das Bewährte. Es wird besonders wichtig sein, eine gute Abwehr zu stellen. Entscheidend kann auch das Duell der Torhüter werden.“
Dieses Duell haben die Gastgeber in Haan verloren, denn Unitas-Torhüter Christoph Schar erwischte einen absoluten Sahne-Tag, was letztlich ein entscheidender Faktor war. Im Angriff wird es für die Gladbacher darauf ankommen, geduldig zu spielen, die Konzepte abzuspulen, technische Fehler zu vermeiden und eine hohe Trefferquote an den Tag zu legen. Zuletzt haben die Borussen von ihrem starken Kader profitiert. Waren ihre Spiele nach 30 Minuten zumeist ausgeglichen – mal eine knappe Führung und mal ein knapper Rückstand – konnten sie spätestens ab der 40. Minute mit einer enormen Qualität von der Bank nachlegen und so auch das Tempo extrem hochhalten. Es gab keine Mannschaft, die dem etwas entgegen zu setzen hatte.
Das allerdings wird sich an diesem Wochenende wohl ändern, denn auch Tabellenführer Haan wird mit einer brutal starken Bank in die Jahnhalle reisen. So ist bei beiden Teams auch die Last in der Offensive auf mehrere Schultern verteilt: In der ligaweiten Torschützenliste rangiert Borussias Daniel Panitz auf Platz drei, es folgt Niklas Weis auf Rang sieben. Die beiden besten Haaner Torschützen stehen lediglich auf zwölf und 14.
„Meiner Meinung nach wird es ein enges Spiel werden, in dem sich wohl keine Mannschaft frühzeitig absetzen wird“, glaubt Rogawska. „Natürlich wird auch die Tagesform entscheidend sein, aber auch die grundlegenden Dinge wie Leidenschaft und Siegeswille müssen vorhanden sein und das hat mir in Haan ein wenig gefehlt. Meine Jungs sind auf jeden Fall heiß und motiviert. Allerdings dürfen wir auch nicht übermotiviert an diese Aufgabe herangehen, denn dann kann der Schuss auch schnell nach hinten losgehen.“
Personell sieht es bei den Mönchengladbachern richtig gut aus. Neben dem langzeitverletzten Heider Thomas steht lediglich hinter dem halbrechten Rückraumspieler Niklas Berner ein kleines Fragezeichen, weil er vor zehn Tagen umgeknickt ist. „Wir freuen uns auf jeden Fall auf dieses Spiel“, betont Rogawska abschließend. „Da schon fast alle Karten vergriffen sind, rechne ich mit einem vollen Haus und einer tollen Stimmung.“
Das Nachholspiel gegen Aufderhöhe ist noch nicht terminiert und die Partie gegen Oppum am 29. April muss ebenfalls noch verlegt werden, weil die Jahnhalle zu diesem Zeitpunkt wegen einer anderen Sportveranstaltung belegt sein wird.